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Pyramide
Beg N 6
Königin Amanishakheto
Die Königin
Amanishakheto herrschte über das meroitischen Reich von Nubien
im 1. Jahrhundert v. Chr. Sie war Kandake und Quore., was soviel wie
Königsmutter und Herrscherin bedeutet. Im Gegensatz zu Ägypten kam
den Frauen in Nubien (Kusch) eine sehr große Bedeutung zu, es gab
eine matrilineare Legimitation der Herrscher. Belegt ist die Königin durch Funde im ganzen meroitischen Reich, wie durch Blöcke in Kawa, Palast in Wad ban Naga, Stele in Qars Ibrimund vielleicht einen Kiosk (B 551) am Gebel Barkal. Über ihr politisches Wirken ist wenig bekannt, weil die gefundenen Texte in meroitischer Sprache verfaßt sind und bis heute nur einzelne Wörter übersetzt werden können. Mit Verlegung der Hauptstadt nach Meroe wurden die Texte nicht mehr in ägyptischer Schrift und Sprache geschrieben, sondern mit meroitischer Buchstabenschrift, wobei einige ägyptische Zeichen übernommen wurden. Die meroitische Sprache ist bis heute nicht bekannt und kann deshalb bis auf wenige Wörter nicht übersetzt werden. Auch wenn die Texte nicht übersetzt werden können, so nimmt man aus dem wenigem was man deuten kann an, daß Amanishakheto die Gegnerin des Augustus war, worüber in antiken Quellen im Zusammenhang mit den Auseinandersetzungen zwischen Rom und Meroe berichtet wird. |
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Amanishakheto ließ ihre Grabstätte in Meroe, im heutigen
Pyramidenfeld mit der Beg N 6 anlegen. Bekannt ist heute ihr Name und
dieses Pyramidengrab besonders durch die Funde, die der Italiener
Giuseppe Ferlini 1834 in dieser Pyramide machte. Er
fand neben zahlreichen anderen Objekten eine große Anzahl bedeutende
Schmuckstücke der Königin
Amanishakheto. In der
Hoffung auf weitere Funde zerstört Ferlini diese Pyramide fast
vollständig. Besonders hervorzuheben sind zwei Halskragen die aus Halbedelsteinen Fayence- und Glaselementen bestanden sowie zwei Bronzegefäße die griechische Importware gewesen waren. Heute sind diese Fundstücke fast vollständig im Ägyptischen Museum im Berlin ausgestellt. |
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Foto: http://wysinger.homestead.com/nubian102.html |
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Halskragen der Königin Amanishakheto | |
Schmuckstücke aus dem Goldschatz der Königin Amanishakheto. |
Schildring mit
Widderkopf, dem Abbild des ägyptischen Gottes Amun, der als Zeichen
seiner Macht die Sonnenscheibe mit Uräusschlange und Doppelfeder
trägt. Zwei geflügelte Göttinnen begleiten auf beiden Seiten diese Krone. Dieser Schmuck besteht aus Gold und Glasfluß. |
Beide Bilder oben: www.aegyptisches-museum-berlin-verein.de/c33.php | |
Die Pyramidenkapelle wurde wieder rekonstruiert aufgebaut und die gefunden Steine an den jeweiligen Stellen wieder eingefügt. | |
Pylon Umzeichnung aus Lepsius Denkmäler V Bl. 40 |
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Auf den Pylonen ist die Königin auf
beiden Seiten abgebildet. Auf der linken Pylonseite hält sie Bogen und zwei Pfeile in der Hand und einen Bündel mit auf dem Rücken gefesselte Gefangene, die zusammengebunden sind und von ihr an der Leine gehalten präsentiert werden. Auf dem Kopf trägt sie eine Hemhemet-Krone (ähnlich Atefkrone mit Widdergehörn) auf einer Kappe mit Widdergehörn um die Ohren geschlungen. Die Darstellung auf der rechten Pylonseite ist ähnlich, unterscheidet sich nur in einzelnen Details. Dort trägt sie keine Krone, sondern an der Kappe über der Stirn ein Emblem mit einem Widderkopf. Statt Pfeil und Bogen hält sie eine Lanze in der Hand. |
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Zu erkennen ist, daß
die Grabkapelle ein Tonnengewölbe besaß, die Rückwand ist ziemlich
zerstört. Dort befand sich eine Scheintür. Auf der linken Wand ist von außen nach innen in sieben Register ein Trauerzug dargestellt, im oberen Register ein Schlitten mit Rollen. Vor der auf einem Löwenthron sitzenden Königin stehen Männer und Priester mit einem Palmwedel in der Hand, die andere Hand im Begrüßungsgestus erhoben und huldigen der Königin. Hinter hier steht wahrscheinlich ein Prinz mit einer Lotosblüte in der Hand. Die rechte Seite zeigt zwei Prinzen und eine Frau mit Palmwedel in der Hand vor der Königin, es folgen fünf Register mit Gottheiten. Hinter ihr sitzt wahrscheinlich auch ein Prinz mit einem Palmwedel in der Hand. |
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Umzeichnung aus Lepsius Denkmäler V Bl. 41 a+b oben Südwand, unten Nordwand |
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