Chronologie nach Ch. Bonnet1
Paleolithic (Altsteinzeit) (1,000,000-9000 v. Chr.):
Kabrinarti Altsteinzeit
(Kabrinarti ist eine Stadt, Dorf oder andere Ansiedlungen
von Gebäuden, in denen Menschen leben und arbeiten)
Mesolithic (Mittelsteinzeit) (9000-6000 v. Chr.): al-Barga
mesolithic
Neolithic (Jungsteinzeit) (6000-3500 v. Chr.): al-Barga
Mesolithicum / Eastern Nekropole neolithic
Predynastic (3500-2950 v. Chr.): Alte und Mittlere Prä-Kerma
Thinitischer Zeitraum (2950-2780 v. Chr.): Rezent Prä-Kerma
Altes Königreich (2635-2140 v. Chr.): Altes Kerma (2450-2050
v. Chr.),
2400 Gründung der nubischen Stadt Kerma mit religiösem
Bezirk
Erste Zwischenzeit (2140-2020 v. Chr.): Altes Kerma
Mittleres Königsreich (2022-1750 v. Chr.): Mittleres Kerma
(2050-1750 v. Chr.), Königliche Paläste, Audienzsaal;
Gründung einer zweiten Stadt, große fürstliche Hügelgräber
Zweite Zwischenzeit (1750-1550 v. Chr.): Klassisches Kerma
(1750-1450 v. Chr.), Bau von Deffufa; Große königliche
Hügelgräber und Totentempel; Kermas Monarchen besetzen Forts
vom zweiten Nilkatarakt
Neues Königsreich (1550-1080 v. Chr.): 1500 v. Chr.: Ende
vom Kerma Reich und Gründung der ägyptischen Stadt Pnubs auf
dem Gelände der Doukki Gel, 1 km nördlich von Nubian Stadt
(Thutmosis, Amarna und Ramessidenzeit Tempel)
Dritte Zwischenzeit (1080-715 v. Chr.): Mehrere unabhängige,
aber Ägyptisch- Kuschitische Königreiche; kaum ägyptische
Dokumentation; Kontakte zwischen Ägypten und Nubien werden
gepflegt
Spätzeit (715-330 v. Chr.): Schabaqa Tempel; Taharqa Statue;
Tanutamun die Statuen; Statuen von Senkamanisken,
Anlamani, Aspelta; 593 v. Chr.: Psametik II-Kampagne in
Ägypten; Zerstörung der Statuen in Kerma und am Gebel
Barkal;
Napatanische Tempel in Doukki Gel; Stadt erstreckt sich in
Richtung Fluß
Griechischen Periode (330-30 v. Chr.): Kerma spärliche
Informationen
Römischen Periode (30 v. Chr. an): Meroitic Tempel in Doukki
Gel. |
Kerma, jetzt auch
bekannt als Doukki Gel, war die Hauptstadt des Königreich
von Kerma. Der Name Dukki Gel bedeutet grob übersetzt "roter
Erdhügel".
Menschliche Besiedlung läßt sich schon seit frühester Zeit
belegen durch Funde aus der Mesolithic Periode (9000-6000 v.
Chr.) und der Neolithic Periode (6000-3500 v. Chr.), wie
verschiedene Gegenstände des täglichen Lebens, Werkzeuge,
Reste einfacher Behausungen und Gräber.
Das Königreich von Kerma erstreckte sich vom Süden zwischen
dem 4. und 3. Nilkatarakt, im Dongola-Becken, bis zum Norden
hin zum 2. Nilkatarakt. Es löste die sogenannte
Prä-Kerma-Kulter ab. Heute wird diese Zeit in drei Phasen
unterteilt, in das Frühe Kerma, das Mittlere Kerma und das
Klassische Kerma.
Von der ersten Besiedlung vor der Kerma Epoche ist bis jetzt
wenig bekannt.
Im Früh-Kerma (ca. zwischen 2400 - 2000 v. Chr.) bestanden
die ersten nachweisbaren Siedlungen aus runden Hütten, aus
leichtem Baustoff hergestellt, mit einem Durchmesser von
etwa 4 bis 6 Meter. Sie konnten doppelte Wände haben und das
Dach war von zentralen Pfosten gestützt. Es wurden bereits
auch rechteckige Bauten gefunden. Aus dieser Zeit gibt es
keine reichhaltigen und vielfältigen Funde. Bedeutend sind
allerdings feine Keramikfunde in bester Qualität. Die
traditionelle Kerma-Keramik ist gekennzeichnet durch ihre
rote Farbe mit schwarzem Rand mit Einkerbungen und / oder
extrem abwechslungsreichem geometrischen Dekor. Die Keramik
aus dem Früh-Kerma bestand hauptsächlich aus Schalen, deren
gesamte Oberfläche verziert oder das Motiv sich nur an der
unteren Oberkante befand. Das konnten Rauten,
Schraffierungen oder gepunktete Linien sein.
Die ersten Strukturen von Gebäuden aus Rohziegeln tauchen zu
Beginn des Mittel-Kerma (etwa 2022-1750) auf. Diese
Grundrisse hatten bis zum Ende der Kerma-Zeit bestand. Dies
waren kleine viereckige Einheiten mit 4 bis 6 m langen
Seiten, die aus einem einzigen Raum oder aus einem Hauptraum
und einer Küche bestanden. Es wird vermutet, daß einer
dieser Räume eine Kultstätte sein könnte, weil der Boden mit
rotem Ocker bemalt und die Türen sorgfältig versiegelt
waren.
Im Klassischen Kerma änderte sich der gesamte Grundriß der
bebauten Anlagen. Große Gehöfte reihen sich jetzt entlang
einer Hauptstaraße entlang. Die einzelnen Einheiten der
Gebäude wurden großflächiger angelegt, oft mit über 20 Meter
lange Seiten. Sie weisen nun einen zentralen Hof auf, um den
die Wohn- und Arbeitsräume, Öfen, landwirtschaftliche und
handwerkliche Anlagen, Lager- und sonstige Wirtschaftsräume
und Unterstände für das Vieh sich gruppieren. Unter
Vordächern fanden oft handwerkliche Tätigkeiten statt.
Die Häuser bestanden aus Rohziegel, sehr dünne Mauern wurden
mit Pfeilern verstärkt. Aus gebrannten Ziegel bestanden oft
die Türschwellen und Türpfosten. Zum Teil findet man heute
noch diese Bauweise in der Region.
Hütten wurden aber noch weiter verwendet. Ausgrabungen in
unmittelbarer Nähe der Ziegelgebäude belegen dies. Zum be-
und verarbeiten wurde unterschiedliches Material benutzt.
Mahlsteine, Mahlwerke und Schlagbolzen erleichterten die
Arbeit. Das Steinwerkzeug bestand hauptsächlich aus Quarz,
es gab aber auch Äxte aus poliertem Stein in
unterschiedlichen Formen.
Schmuck wurde überwiegend vor Ort erstellt, hauptsächlich
wurden für Perlen die Schalen von Straußeneiern benutzt.
Im späten Kerma wurden diese Wohnstätten oft durch Gewalt
zerstört. Möglich in Verbindung mit dem Durchzug ägyptischer
Armeen. Nachdem diese Wohnstätten eingeebnet wurden,
entstanden quadratische Bauten über die gesamte Fläche
verstreut, ohne sichtbare Ordnung.
Bei einer zweiten Ausgrabung vor Ort, die 2006 beendet
wurde, kam eine Siedlung vom einem komplett anderen
Charakter zum Vorschein. Es handelte sich hierbei
wahrscheinlich um Handelsniederlassungen mit Lagerorten
zwischen der Hauptstadt und dem Süden. Im Mittel-Kerma hatte
dieser Ort wohl mehr eine landwirtschaftliche Funktion.
Einige Hütten waren mit Palisaden umgeben und grenzten an
runde Speicher, die mit einer Reihe Pfähle zum Teil umgeben
waren.
Aus dem Klassischen Kerma wurde ein architektonisch
außergewöhnliches Gebäude im Zentrum der Siedlung gefunden.
Es handelte sich wahrscheinlich um eine Residenz oder um
einen Sitz der Verwaltung. Das Gebäude hatte vier Räume,
deren Böden zu beiden Seiten des Korridors mit Ziegel
ausgelegt waren. Das freigelegte Mobiliar war von
hochwertiger Qualität. Es handelte sich z. B. um
Kochgeschirr, Lagerkrüge, Alabastergeschirr, Dolchgriffe aus
Elfenbein, Werkzeuge aus Knochen, Perlen und mehr.
In der Umgebung befanden sich fast 20 Lagerräume aller
Größen, von denen Fundamente gefunden wurden. In den Lagern
wurde nichts weiter gefunden außer Siegelabdrücke und
Siegelspuren, sowohl auch ägyptische Siegel wie auch Siegel
aus der Kermazeit. Diese belegen, daß an diesem Ort rege
Handelstätigkeit von großer Bedeutung statt fand.
Zum Ende des Klassischen Kerma wurde der Ort mehrmals in
Brand gesteckt und zerstört.
Erneut besiedelt wurde der Ort zu Beginn des Neuen Reiches
von einer überwiegend ägyptisierten Bevölkerung. Es
entstanden, bevor der Ort endgültig verlassen wurde, mehrere
Werkstätten wie Töpfereien, Bronzewerkstätten, Bäcker und
ähnliches.
Auch wenn der Ort seine wirtschaftliche Bedeutung verloren
hatte, scheint der Viehhandel von großer Bedeutung gewesen
zu sein. Es wurden hunderte Terrakotta-Tierfiguren gefunden,
die eine große Herde darstellten. |