Wandrelief aus dem
Grab des Meri-Ptah – aus der Nekropole des Neuen Reiches von Sakkara (Nach-Armana-Zeit,
um 1330 v. Chr.)
In der Tracht eines
Vornehmen aus feinem plissiertem Leinen wird hier ein Sämann dargestellt,
den Würdestab in der Rechten, mit kahlgeschorenem Haupt, der die Saat in
ziehendem Bogen auf die Erde wirft. In der Beischrift ist zu erkennen, daß
es der Meri-Ptah selbst ist, der den Titel vor dem Totengericht "
Gerechtfertigter und Herr von Würde in Frieden" trägt. Aus dem Titel wird
ersichtlich, daß er zu Lebzeiten das höchste Amt der Priesterwürde in
Memphis begleitete.
Bei seiner Tätigkeit
wird er von Männern unterstützt, die in zwei Registern hinter ihm angeordnet
sind. In der oberen Reihe ist ein Mann in gebeugter Haltung zu erkennen, der
ihm die Tasche mit dem Saatgut entgegenhält, dahinter ist eine Gruppe von
Dienern, die mit Hacken die aufgehenden Pflänzchen bearbeiten. Ein
Rindergespann mit den Worten "los, lauf" wird zur Eile angetrieben. Zwei
Männer, davon einer mit einem Schreibgerät schreiten voraus.
Auf der oberen
Schriftzeile ist noch der Name des Grabherrn erhalten geblieben sowie der
Beginn eines Totenspruches, der folgendermaßen lautet: " Du gehst spazieren
unter ihnen, du verkehrst mit den Horusdienern, du kommst heraus…" .
Ein gleicher Text ist
von Paheri, Fürst von Elkab und Prinzenerzieher in frühthutmosidischer Zeit
erhalten geblieben. So könnte man den Spruch folgend vervollständigen: "… du
wirst nicht zurück gewiesen; du wirst nicht abgewiesen vor dem Tor der
Unterwelt. Geöffnet werden dir die beiden Türflügel des Horizonts. Es tun
sich auf die Riegel von selbst. Du gelangst in die Halle der beiden
Wahrheiten, es begrüßt dich der Gott, der darin ist. Du läßt dich nieder im
Inneren der Unterwelt, du trittst ein in die Saat des Nils"… danach folgt
ein direkter Bezug zu der Szene – "… dein Herz ist froh über deine
Feldbestellung auf deinen Ländereien im "Gefilde der Binsen", dein Unterhalt
besteht aus dem, was du geschaffen hast; dir kommt die Ernte in Fülle." ( K.
Sethe, Urkunden der 18. Dynastie IV (1914) 116f.).
(Zitiert nach vorgenannten Katalog Seite 89)
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Wandrelief mit
Königskopf; 11. Dynastie; um 2000 v. Chr. (wohl aus Oberägypten, erworben
vom Badischen Landesmuseum 1964 aus dem Kunsthandel)
Kalkstein mit Resten
ehemaliger Bemalung; H. 35,7 cm, B. 28,7 cm. Inventar Nr. 64/88
Auf diesem Relief
blieb der Kopf eine Königs im Profil nach rechts erhalten, welcher die
Doppelkrone von Ober- und Unterägypten trägt. Auffallend ist, daß die
Uräusschlange fehl
In Elefantine befindet sich auf einem Reliefblock eine Darstellung auf welcher Seanchkare eine
vergleichbare Krone trägt. Die Form der Gesichtszüge, der lebhaften
Modellierung der Gesichtsoberfläche, den scharf geschnittenen Umrißlinien
mit geradezu pedantischen Ausführung von Details, spricht für eine zeitliche
Ansetzung in die 11. Dynastie.
Nach der
hervorragenden Qualität zu beurteilen, könnte dieses Relief aus einer der
besten Werkstätten des Alten Ägyptens und wohl aus einem Tempelbau oder
einer der zahlreichen
Kapellen stammen.
(Zitiert nach vorgenannten Katalog Seite 85)
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