Bautätigkeiten unter Sesostris III.
 


Foto: Andreas Bordt

Sesostris III. ließ sich bei Dahschur seine Pyramide errichten.
Sie liegt nordöstlich der roten Pyramide vom Pharao Snofru.
Die Pyramide war aus Lehmziegeln errichtet, unter Verzicht auf das Steingerippe, wie es bei den Vorgängerbauten üblich war. Sie besaß ursprünglich eine Verkleidung aus feinem Turakalkstein, die durch Krampen mit dem Pyramidenkern verbunden wurde.
Auf dem aus drei Lagen Lehmziegel bestehenden Fundament verlegte man grob gehauene Blöcke aus Kalkstein.
Darauf kamen unterschiedlich große Lehmziegel, horizontal in Stufen verlegt.
Die Fugen wurden ohne Mörtel, sondern nur mit Sand verfüllt.
Die Höhe betrug ursprünglich etwa 78 m, die Seitenlänge der Basis 105 m bei einem Neigungswinkel von ca. 56°.
Heute ist die Pyramide stark verfallen und ihre Kalksteinverkleidung verloren gegangen.

Der eigentliche Eingang zur Pyramide lag im Westen, obwohl im Norden sich erstaunlicherweise eine kleine Eingangkapelle befand.
Jaques de Morgan grub im Jahr 1895 beim Versuch ins Pyramideninnere zu gelangen einige Gänge in den Schuttberg und entdeckte dabei einen alten Grabräuberstollen, der direkt zur Grabkammer führte.
Von dort aus fand er dann den eigentlichen Eingang im Westen außerhalb der Pyramide
im Hof.
Vom Eingang führte ein absteigender Gang unter den Pyramidenbau zu einer Vorkammer, anschließend zur Grabkammer und zu einer weiteren Kammer.
In der Grabkammer befand sich an der Westseite ein Sarkophag, welcher allerdings leer vorgefunden wurde. Auch Kanopen waren keine vorhanden.
Erstmals war die Grabkammer nicht durch Fallsteine geschützt.
Ein unterirdischen Gang im Nordosten (der erst 1994 im Bereich der südlichen Nebenpyramiden entdeckt wurde), führte von einem weiteren Grabschacht bis unter die Südwestecke der Hauptpyramide und endete in einer Vorkammer mit angeschlossener Grabkammer.
Hier war einst die Königin Weret, Mutter des Sesostris III. und Ehefrau des Sesostris II., bestattet.
Dort fand de Morgan den Schmuck der Prinzessinnen Sat-Hathor und Mereret, der heute im Juwelensaal im Ägyptischen Museums Kairo ausgestellt ist.
Es wird davon ausgegangen, daß sich Pharao Sesostris III. nicht in seiner Pyramide hat beisetzen lassen, sondern in seinem Grab bei Abydos, da die Gänge nicht mit den üblichen Fallsperren versehen waren.
Im Norden der Pyramide befanden sich vier, im Süden drei Königinnenpyramiden innerhalb der Umfassungsmauer vorgelagert.
Die nördlichen Nebenpyramiden waren alle über einen Gewölbekorridor miteinander verbunden. Davon zweigten Kammern für die Sarkophage, Kanopen und die weitere Grabausstattung ab.
Ein weiterer tief liegender Gang führt zu acht Sarkophagen, wovon einige mit Sarkophag-Inschriften versehen waren und die Namen der Prinzessinnen Menit und Senet-senebtisi trugen.
Von einer Sat-Hathor fand de Morgan in einer Truhe 333 Schmuckstücke und von Merit noch mehr Schmucksachen.


Ein Königskulttempel befindet neben der Pyramide. Hierbei handelt es sich nicht um einen herkömmlichen Totentempel.
Er wird in seiner Bedeutung als Vorläufer der "Millionenjahrhäuser" im Vergleich mit den späteren thebanischen Totentempel angesehen.
An der Südmauer des Grabbezirks wurden Schiffsgruben gefunden, die beim Auffinden noch gut erhaltene Lastschiffe aus Zedernholz enthielten.
Ein östlich vorgelagerter Totentempel ist ebenfalls zerfallen und konnte nicht mehr rekonstruiert werden.
In der Regierungszeit von Sesostris III. wurde im Norden und im Süden der Pyramidenkomplex erweitert.
Dieter Arnold konnte den Südtempel, der den südlichen Teil umschloß, teilweise wieder rekonstruieren. 
Dieser relativ kleine Bau enthielt einen Vorhof mit Papyrussäulen mit anschließenden Sanktuarien.
Fragmente der Reliefs zeigen den König beim Sed-Fest und die Götter Chnum und Harischef.
Der Aufweg zur Pyramide mündete im Vorhof. Ein dazugehöriger Taltempel ist noch nicht gefunden worden.


In Abydos legte sich, wie bereits erwähnt, Sesostris III. seine weitere Grabanlage an, in der er wahrscheinlich auch bestattet wurde. Reste einer Bestattung waren dort zu finden.
Zu diesem Grab gehörte ein Tempel und eine Stadtanlage.
Zur Zeit finden dort Ausgrabungen statt, wobei man auf wichtige Funde hofft.

Umfangreiche Bautätigkeiten fanden im ganzen Land statt.
So in Medamut, nordöstlich von Karnak gelegen.
Dort
ließ Sesostris III. den ersten Tempel, der bereits seit dem Alten Reich ein Heiligtum des Kriegsgottes Month war, mit einem eigenen Tempel überbauen.
Dieser Tempel hatte einen Grundriß von etwa 60/65 × 100 m.
Er war von Nord nach Süd ausgerichtet und wurde aus Lehmziegeln errichtet. Nur die Türdurchgänge und Säulen einschließlich der Architrave bestanden aus Kalkstein.
Der Eingang befand sich im Norden.
Zwei Tore konnten aus den vorgefundenen Fragmenten rekonstruiert werden.

Das eine Tor, das sogenannte Sedfest-Portal, was an das Krönungsjubiläum von Sesostris III. erinnert, befindet sich heute im Ägyptischen Museum Kairo, das zweite Portal im Südwestteil des Freilichtmuseums im Tempel von Karnak (siehe Foto).

Hier wurden auch zahlreiche Statuen gefunden.

Von Sesostris III. sind weitere Tempel bezeugt, zum Beispiel in Amada, in Armant, im Faiyum und im Delta in Bubastis.
Sonstige Funde aus seiner Zeit stammen aus Bigga (Sitzstatue), Hierakonpolis (Statue), Luxor (Opfertisch), Deir el-Bahari (Stiftungsdeskret für den Totentempel Mentuhotep Nebhepetre und Statuen)
sowie noch weitere Orte in denen Statuen und diverse andere Fragmente gefunden wurden.

 

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