Gaufürst Antef
 
Antef war Gaufürst und Ahne von Theben. Über ihn ist nicht viel bekannt. Er trug unter anderem die Titel "königlicher Siegler, Truppenvorsteher und Truppenvorsteher im ganzen Land".
Eine Datierung auf zeitgenössischen oder späteren Denkmälern läßt sich nicht eindeutig nachweisen.
Seine Nennung in der Ahnenliste Thutmosis III. in Karnak läßt vermuten, daß er der Stammvater der 11. Dynastie sein könnte.
Als seine Mutter wird allgemein Ikui angesehen, ebenso wird vermutet, daß er der Vater Mentuhotep I. sein könnte.
Im Ach-Menu in Karnak wird er als Vorgänger Mentuhotep I. in der Königsliste Thutmosis III. aufgeführt.
Diese Königsliste ist allerdings nicht chronologisch geordnet, so kann sie lediglich nur als Indiz dienen.
Unsicher ist, ob ihm ein Stelenfragment aus Dendera und eine sich heute in Straßburg befindliche Stele zugeordnet werden kann.
Weitere Erwähnungen eines Antef werden noch kontrovers diskutiert.


Bild: Schulz, Regine und Seidel, Matthias;
Ägypten - Die Welt der Pharaonen.

Bei dieser Stele handelt es sich um eine Art Scheintürstele aus dem Grab von Antef in der Nekropole von Dra Abu el-Naga.
Nach  Beckerath dürfte es seine eigene Grabstele sein.
Der König, als dessen "Liebling" er sich auf der Stele bezeichnet, ist nicht mehr erhalten. Beckerath (Lexikon der Ägyptologie I Sp. 300) vermutet hier einen der schwachen Herrscher der 8. Dynastie."

Zu sehen ist auf dieser Stele unten in der Mitte eine zweiflügelige Tür, aus der der Verstorbene im übertragenen Sinn aus dem Jenseits heraus treten kann, um die notwendige Versorgung zu empfangen.
Auf beiden Seiten der Tür werden von Dienern Opfertiere und ein Rind geschlachtet. Darüber sitzt der Grabherr unter einem Baldachin, umgeben von Sandalen- und Wedelträgern, während ein Diener ihm Bier darreicht.
Vor dem Baldachin befinden sich die Lebensmittel für die Versorgung im Jenseits.
Darüber befinden sich drei Zeilen mit Opferformeln.
 
Der Text der Opferformeln lautet:
"Ein Opfer, das der König gibt und Anubis, der auf seinem Berg, der im
wt, der Herr des heiligen Landes; eine Opfergabe für den Fürsten, Grafen, Großes Oberhaupt des thebanischen Gaues, den Liebling des Königs in der südlichen engen Türöffnung, den großen Pfeiler, der seine (des Königs) Beiden Länder am Leben erhält, den Obersten Priester, den bei dem Großen Gott, dem Herrn des Himmels, seligen
Jni-itj-j. "  [1]

 

Erwähnt wird er auch auf einer Sesostris I. gewidmeten Schreiberstatue aus dem Karnak-Tempel, die sich im Ägyptischen Museum Kairo (Kairo CG 42005) befindet.
 

Bild: Evers, H. G.; Staat aus dem Stein. Denkmäler.  
München 1929.
 

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[1]Übersetzung der Stele nach Schenkel, Wolfgang: Memphis - Herakleopolis - Theben. Die epigraphischen Zeugnisse der 7.-11. Dynastie Ägyptens, Wiesbaden 1965, S. 64f
entnommen folgender Webseite:
http://www.mentuhotep.de/mentu/antef0.htm