König Pepi I.
 
Kopfstatue des Pharao Pepi vor und nach der Restaurierung.
Ägyptisches Museum Kairo.

 

 

 

Bilder: http://web.rgzm.de/fileadmin/gruppen/dokumente_zentral/Imbrosch_RGZM_end.pdf
Unter Pepi I. sind aus der frühen Regierungszeit als Wesire bekannt: Anchmahor/Sesi, Mereruka/Meri, Chentikai/Ichechi, Mehu, Ptahhotep; aus späterer Regierungszeit Tepemanch, Tjenti, Meriteti, Rawer, Mereri, Nefersechem-sechat/Chenu, Sesi, Idu/Nefer Anchmerir.
Wesir in Oberägypten war Djau, der Bruder der Königinnen Anchesmerire, Wesir in Abydos war Iuu.
Von Uni (auch unter Una /Weni bekannt), ein aus Abydos stammender Höfling, wurde dessen Biographie gefunden. In dieser sind seine Aufgaben unter Pepi I. vermerkt. So gehörte dazu als Befehlshaber einer Armee auf dem Sinai und in Palästina militärische Operationen gegen aufsässige Beduinen durchzuführen, von wo er siegreich zurück kam. Ebenso hat Uni als Oberbefehlshaber des Heeres unter Pepi I. nubische Truppen angeworben und 5 Strafzüge gegen aufständische Beduinen geleitet.
Weiter berichtet Uni, daß der König ihn zur Untersuchung einer Harimsbeschwörung gegen den König eingesetzt hat. Zu lesen ist:
"Im königlichen Harim wurde im geheimen ein Prozeß gegen die Königinnen Weretjamtes durchgeführt. Seine Majestät befahl mir hinzugehen, um alleine das Verhör durchzuführen."
Sakrale Bautätigkeiten des Pepi I. sind schlecht bezeugt. Gefunden wurden einige Blöcke und Einzelobjekte aus einer Kapelle in Bubastis, Stiftungsinschriften einer Kultstatue in Abydos und Dendera, ein Naos für Satet auf Elephantine sowie verschienende Objekte in Tanis, Heliopolis, Koptos, Armant, Hierakonpolis und Edfu.
Die älteste Großplastik aus Metall ist eine Figurengruppe die  den König Pepi I. zeigt. Seit etwa 100 Jahren stehen dieses Kupferstatuen aus Hierakonpolis im Ägyptischen Museum Kairo, gefunden wurden sie in einer Tempelanlage der altägyptischen Residenzstadt Nehen. Auf der Brust der größeren Statue haben die Ausgräber ein zusammengefaltetes Kupferblech mit einer Inschrift gefunden, die den Königsnamen des Königs Pepi I. erwähnt.
Aufgrund ihrer Materialbeschaffenheit und der Herstellungstechnik in dieser Größe handelt es sich um einzigartige Zeugnisse des altägyptischen Kunsthandwerks. Ein Vertrag zwischen dem Supreme Council of Antiquities of Egypt und dem RGZM machte die Bearbeitung dieser schon stark korrodierten Denkmäler möglich. Seit 1996 restaurierte ein Spezialist des RGZM die beiden Figuren im Kairener Museum und erforschte, wie sie hergestellt wurden.
 


Bild: Lehner, Mark; Geheimnis der Pyramiden.

Die durch Steinraub fast völlig zerstörte Pyramide des Pepi I. in Sakkara-Süd wurde "Men-nefer-Pepi" genannt, was  als "Dauernd und vollkommen ist (die Pyramide des) Pepi" übersetzt wird. Die Pyramidenanlage ging später auf die Stadt um den Ptahtempel über und ergab die griechische Form "Memphis". Der Name Memphis der heute verwendet wird, um die Hauptstadt des Alten Reiches zu bezeichnen, entstand aus dieser Urform. Der eigentliche Name war "Inebu Hedj" "die weiße Mauer", was sich entweder auf einen großen Damm der dort am Nil gebaut wurde bezog, oder auf die Farbe der Stadtmauer, die aus weißem Kalkstein errichtet worden war.
Heute ist die Pyramide so stark verfallen, daß man von außen die Abdeckung der Sargkammer erkennen kann. Ursprünglich war die Pyramide 52,5m hoch mit einer Basislänge von 78,5m.
Die Anlage der Pyramide, von der die Begräbnisausstattung, Sarg und Kanopenkästen mit drei Kanopenkrügen erhalten ist und dem Totentempel, von dem Gefangenenfiguren noch erhalten sind, folgt der Planung der Bauten seiner Vorgänger. Änderungen konzentrierten sich nun nur noch auf die im Inneren angebrachten Pyramidentexte.
Der Grabbezirk von Pepi I., der oben auf dem Foto zu sehen ist, wurde 20 Jahre lang von dem Ägyptologen Jean Leclant ausgegraben und erforscht. Es kamen dabei einzelne Bauelemente zutage, die mit Pyramidentexte überzogen war sowie unterirdische Kammern.
Strukturen des an der Ostseite der Pyramide liegenden Totentempels kamen dabei zum Vorschein, ebenfalls Strukturen einer Kultpyramide, die mit Hilfe eines Anastylose-Verfahrens (Rekonstruktion eines bestehenden Bauteils bzw. Bauwerks mit Originalteilen) der Strukturen wieder hergestellt werden konnte.
Bei den Ausgrabungsarbeiten wurden ebenso an der Südseite komplexe Nebengebäude freigelegt, wozu drei namenlose Pyramiden gehören mit jeweils einer Länge von 20m, die den Gemahlinnen des Pepi I. zugeschrieben werden. Jede Pyramide davon besaß eine eigene Einfriedung und einen kleinen Opfertempel. Man schrieb sie einer "Königin des Westens", Königin des Ostens" und Königin der Mitte" zu. Auf dem umgestürzten Pfosten des Totentempels der "Ostkönigin" fanden sich ihr Bild, ihr  Titel und ihr Name "Nebwenet (Nubunet)". Diese könnte an der Verschwörung beteiligt gewesen sein.  Als Identität der "Westkönigin"  ist lediglich "älteste Tochter des Königs" auf einem kleinen Obelisken vor ihrer Pyramide erhalten. Der Name "Inenek/Inti" und die Titel der "Königin der Mitte" fand man auf einem flankierenden Pfosten der Tür zu ihrem Tempel und einem kleinen Obelisken.
Nachdem noch eine beschriftete Stele mit dem Namen Merititjes, Frau und Tochter eines Königs gefunden wurde, vermuten die Franzosen, daß es noch mehr Pyramiden dort geben könnten. Es wurde später noch eine 5. Pyramide entdeckt, was dafür sprechen würde.

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