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Muweis ist eine erst kürzlich
entdeckte meroitische Stadt, die bisher wegen
Mangel
an sichtbaren Denkmäler
unbekannt war. Es wurde wohl schon länger vermutet, daß diese Stätte
in meroitischer Zeit besiedelt war. Erste Vermessungen erfolgten durch Ahmed Sokari und später im Jahr 2003 durch Patrice Lenoble. Seit 2007 wird die Fläche von einer Mission des Louvre-Museums und durch einer Kooperationsvereinbarung mit dem NCAM ausgegraben. In den vergangenen drei Jahren hat sich das Team von Archäologen damit beschäftigt, Erforschung, Kennzeichnung und Kartierung des Feldes vorzunehmen, um die verschiedenen Bereiche zu identifizieren, von denen einige derzeit freigelegt werden. Diese Ausgrabungsstätte liegt nicht weit entfernt von der ehemaligen Hauptstadt Meroe. Es wird in der Nähe dieser Hauptstadt ein ganzes Netzwerk von „Städten“ vermutet, die wohl überwiegend am Ostufer des Nils liegen. Die drei einzigen bekannten meroitischen Städte, in denen wie in Meroe Halden mit Eisenschlacken existieren, sind El-Hassa, Domat Hammadab und el-Muweis. Diese Halden mit Eisenschlacken zeugen von Verarbeitung des Minerals und von Eisenhütten. Auf Grund des dichten Zusammenliegens dieser Niederlassungen schließt man von einer engen Kontrolle der Industrie durch die königliche Macht und das ein Großteil der Produktion für die Herstellung von Waffen bestimmt war. Gefunden wurden dort neben den zahlreichen Grundmauern von Wohnhäusern und anderen Gebäuden auch Fundamente von einem Palast eines Stadthalters, was belegt, daß die Könige dort feste Außenposten installiert hatten. Ziel der Ausgrabungen ist auch durch eine intensive Analyse der Bautechniken und der verwendeten Mittel für den Bau der meroitischen Kultmonumente, wie Fundamenttechniken, Formung der Ziegel, Verputz und Wanddekoration, weitere Erkenntnisse zu gewinnen. Ebenso hofft man wertvolle Erkenntnisse über die Organisation einer Stadt, Architektur, Kultur und Lebensstile zu gewinnen. Nach zwei Grabungssaisons beginnt ein Bild dieser Stadt zu entstehen. Seine Größe ist mit 16 ha recht groß und derzeit von den umliegenden Feldern abgegrenzt. Es wurden bis zu 3 Meter tiefe Kernbohrungen gemacht wobei man auf geschichtete menschliche Besiedlungen verschiedener Epochen in der Höhe stieß. Die bisherigen Untersuchungen haben gezeigt, dass die Stadt auf einem natürlichen Untergrund sanft abfallende Ebene in Richtung des Nils gegründet wurde. |
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Acht Bauphasen von Gebäuden sind
zu erkennen. Alle können zu den klassischen und späten meroitischen Perioden
gezählt werden. Radiokarbon-Proben ergaben eine Datierung der Bauphasen
innerhalb der zweiten Hälfte des 1. Jahrhundert n. Chr..
Untersuchungen
mittels einem Magnetometer ergaben, daß der zentrale Teil der Stadt vor allem
monumentalen Bauten gewidmet war. |
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Durch die großflächige
Ausgrabungsstätte bekamen wir sachkundige Führungen von den französischen
Ausgräbern Marc (Nachname ?) und Michel Baud. Es war ein sehr großes weitläufiges Gelände. Auf den folgenden Fotos zeige ich nur einen kleinen Teil davon. So bekommt man einen Eindruck von den Aktivitäten die dort statt fanden. |
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