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Die Ruinen der Klosteranlage el Ghazali,
eine Kirche, das Kloster und einst ein Fort, liegen in der Wüste im
Wadi Abu Dom rund 15 km vom Nil und ebenso etwa 15 km von Meroe
entfernt. Es ist ein christliches Kloster
des
Heiligen Antonius, dessen Jünger in die Wüste zogen, um Gott näher zu
sein. Das Kloster wurde im 11.
Jahrhundert verlassen.
1953/54 wurde das Kloster von Sinnie und Chittick ausgegraben,
nachdem über 100 Jahre zuvor schon Richard Lepsius die koptischen
und griechischen Grabsteine nach Berlin geschafft hatte. Das Kloster
ist neben Er Ramal und Kasrel Wizz (jetzt im überfluteten
Unternubien) das dritte mit Sicherheit identifizierte Kloster.
Für den Sudan ist der Grundriß der Anlage ebenso ungewöhnlich wie
die Mischbauweise aus behauenem Sandstein und Backstein.
Deutlich sind hier in der Bauweise die
griechischen Einflüsse zu erkennen.
Auf dem Rundbogen ist noch sehr gut und deutlich ein koptisches
Kreuz zu sehen.
Die Wände waren einst mit Stuck geglättet.
An einigen Stellen ist dieser noch erhalten, worauf diverse
Graffiti mit verschiedenen Darstellungen von Tieren, die in dieser
Region noch anzutreffen waren, schwach erkennbar sind.
Die Umfassungsmauern sind noch teilweise bis zu einer Höhe von 3
Metern erhalten.
Das Kloster besteht aus einer Anzahl von Zimmern, Wohnzimmern und
abgeschiedenen Räumen für den Gottesdienst. Es ist mit Elementen der
christlichen Architektur geschmückt.
In der Umgebung befinden sich Schlackhalden, die an Bagrawiya
erinnern.
Die Anlage liegt an der einst wichtigen Straße Napata - Meroe. |