Begräbnisrituale
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Die Bestattungszeremonien im alten Ägypten kennzeichneten den Übergang des irdischen Lebens in die Welt des Jenseits. Wollte man die Götter nicht erzürnen, mußten die Zeremonien genau eingehalten werden, welche die Priester durch führten. Der größte Wunsch eines jeden Ägypters war, ein Begräbnis zu erhalten, das genau den Zeremonien entsprach. Ein Beispiel von einem unbedeutenden Schreiber, wie in etwa diese Zeremonien statt fanden, fand man in einem Papyrus aus der 18. Dynastie. Es wird dort ausführlich die Zeremonie der "Mundöffnung" beschrieben. Bei diesem Ritual verbrannte ein Priester Weihrauch, während zahlreiche Diener prächtige Opfergaben darbrachten. Mit diesem Ritual sollten die Sinne des mumifizierten Menschen wiederbelebt werden, so daß er wieder essen und trinken kann. |
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Jammernde Klageweiber, die sich in ihrer Trauer laut in die Brust schlugen, standen in der Nähe. Trauer wurde immer laut geäußert. Tanzende Frauen auf Tamburine schlagend, gehörten ebenfalls dazu. | |
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Der Mumiensarg wurde senkrecht hoch gestellt und die trauernde Witwe kniend,
vor Kummer gebeugt, dargestellt. Der Mumiensarg wurde traditionell nach Süden
gerichtet und oft mit einem besonderen Kopfputz und Halskette aus Blumen
geschmückt.
Die Augen der Mumienmaske wurden geschminkt und zur rituellen Reinigung bot man Natronkugeln an. Um dem Verstorbenen den Weg in das Totenreich zu bahnen, las der Priester aus einem Papyrus vor und begann heilige Zauberformeln zu murmeln. Mit einem hakenförmigen Instrument, um die Sinne des Verstorbenen wieder zu beleben, berührte dann der Priester den Mund der Mumie. Der Priester trug dabei die Schakalmaske des Anubis und verkörperte dabei den Gott der Einbalsamierung. |
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Erst nach Vollzug aller Riten wurde der Sarg mit dem Besitz des Verstorbenen in die Sargkammer gebracht. 70 Tage dauerten die Vorbereitungen des Begräbnisses, diese Regel galt für alle, gleich ob Pharao, hochgestellten Persönlichkeiten oder einfachen Bürger. Diese Zeit entsprach der Zeit, in welcher der hellste Stern am ägyptischen Himmel, der Sirius, zu sehen war. |
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Die
überwiegenden Informationen und teilweise Bilder zu diesem Thema habe ich folgendem Buch
entnommen: Evelyn Rositter; Die Ägyptischen Totenbücher. Freiburg 1979/1984 |
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