Die Geschichte des Sinuhe |
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Zu den wohl bekanntesten
literarischen Werken gehört die altägyptische Geschichte des Sinuhe. Sie wurde im Mittleren Reich verfaßt. |
In diesem Werk berichtet
Sinuhe wie er den Kronprinzen und Mitregenten des Sesostris I. auf einem
Feldzug nach Libyen begleitet. Als er mit dem Kronprinzen und Mitregenten des Sesostris unterwegs war, hörte er von plötzlichem, unerwarteten Tod des Königs Amenemhets I. (."...im 30. Regierungsjahr, 3. Monat der Überschwemmung, 7. Tag...").
Beamte des Palastes sandten Boten
nach Westen zu seinem Sohn Sesostris, um ihn von der Lage zu unterrichten. |
Die Zeit verstreicht, seine
Kinder werden erwachsen und Sinuhe plagt die Sehnsucht nach seiner Heimat
Ägypten. Eines Tages erhält er einen Brief vom ägyptischen König. In diesem Schreiben erfährt er, daß seine Unschuld anerkannt ist und er gebeten wird zurück zu kommen. Sinuhe möge das Ende seiner Tage dort verbringen, denn nur im Heimatland Ägypten sei eine rituell korrekte Bestattung möglich. |
Darüber ist Sinuhe sehr glücklich und beschließt seine Reise ins Heimatland anzutreten. Seinem ältesten Sohn übergibt er seinen Besitz und tritt die Reise an, von Beduinen bis an die Grenze begleitet. |
Sinuhe fleht: "Oh Gott, wer du
auch seist, der diese Flucht über mich verhängt hat, sei gnädig und setze
mich wieder in die Residenz. Vielleicht wirst du mich den Ort wiedersehen lassen, in dem mein Herz weilt. Was gäbe es Größeres, als wenn meine Leiche bestattet würde in dem Land, in dem ich geboren bin?" |
Bei seiner Ankunft wird er in
Anwesenheit des Königs von der Königin herzlich mit folgenden Worten
empfangen: "Siehe, da ist Sinuhe. Er ist gekommen als Asiat, zu dem ihn die Beduinen gemacht haben." |
Den Rest seiner Lebenszeit
verbringt Sinuhe am Hofe des König. Er erhält Haus und Garten sowie ein
schönes Grab mit reichhaltiger Ausstattung, womit ihm eine rituelle
Bestattung sicher war.. Sinuhe schreibt: "Ich war in der Gnade des Königs, bis der Tag des Todes kam." |
Diese Erzählung berichtet nicht nur von der Heimkehr des Sinuhe in sein geliebtes Ägypten, sondern sie gibt auch einen Einblick in eine Zivilisation außerhalb Ägyptens. |
So ist zu lesen: "Ich wurde
geschoren und mein Haar gekämmt. Eine Ladung (von Schmutz) wurde der Wüste
überlassen und die groben Kleider in feinstes Linnen gekleidet und mit
bestem Öl des Landes gesalbt." |
Auffallend an dieser
Erzählung sind Parallelen zur späteren Moses Geschichte. So zum Beispiel die Flucht aus Ägypten in den nordarabischen Raum nach einer Ermordung eines Ägypters, der Aufenthalt beim Priester Midan, der ihm ebenso seine Tochter zur Frau gab und anschließend die Rückkehr nach Ägypten. |
Am Schluß der Geschichte ist folgender Vermerk des Schreibers zu lesen: |
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"Es ist zu Ende gekommen, von seinem Anfang bis zu seinem Ende, wie ich es geschrieben vorgefunden wurde." |
(1) Zitat: Hornung, E.; Gesänge vom Nil. 1990, S. 110. |
Quellen: Schuler, Wolfgang; Taschenlexikon altes Ägypten. München 2000 Hieroglyphenvorlage: Kurt Sethe "Ägyptische Lesestücke zum Gebrauch für den akademischen Unterricht", 3. Auflage, 1959. |