König Userkaf
 
die Regierungslänge des Userkaf ist unbekannt. Der Turiner Papyrus nennt 7 Jahre, dagegen Manetho 28 Jahre. Ebenso sind Ereignisse unter seiner Regierungszeit wenig belegt. Der Palermostein und ein Kairener Fragment nennen Ereignisse aus dem Jahr 2 - Zuweisung von 70 ausländischen Gefangenen, dem Jahr 3 - Opfer- und Landstiftungen, Bau einer Kapelle (?) für Hathor im Pyramidenbezirk, dem Jahr 5 - wie Jahr 3 in Elephantine und dem Jahr 6 - diverse Stiftungen.

Ein Säulen-/Granitpfeilerfragment, von einem etwa 2,9m langer Schaft eines 0,85 x 0,90m starken Pfeiler aus rotem Granit, das heute in zwei Teile geborsten im Steinlager des Tempels von el-Tôd liegt, ist der  früheste Nachweis eines Tempels in Tôd (im 4. oberägyptischen Gau, am Ostufer des Nils gelegen). Deutlich ist die Namenskartusche Von Userhat darauf zu erkennen.
Der Ägyptologe Dieter Arnold vermutet, daß es sich hierbei um einen Obelisken handeln könnte, wenn dem so ist, dann wäre es der älteste gefundene Obelisk.(1)
Durch Siegelabdrücke aus Buhen und ein auf Kythera gefundenes Steingefäß, was wohl später in die Ägäis gelangte, ist Userkaf ebenfalls belegt. Ebenso kamen wiederverwendete Blöcke Amenhets I. in Lischt zutage.
Sein Pyramidenbezirk in Sakkara und sein Sonnenheiligtum in Abusir sind die Hauptzeugen seiner Regierungszeit.

Beide Fotos: Andreas Bordt
Userkaf errichtete seine Pyramide nicht mehr in Giseh, wie seine Vorgänger, sondern in Sakkara. Auch errichtete er das erste Sonnenheiligtum, das ganz dem Sonnenkult bestimmt war.
Die Pyramide besaß unter der Kalksteinverkleidung einen schlecht konzipierten Kern. Als die stabile Hülle, wahrscheinlich durch Steinräuber, entfernt wurde, zerfiel die Pyramide zu einem Schutthaufen. Sie hatte ursprünglich eine Seitenlänge von etwa 73,3 m und erhob sich mit einer Neigung von 53° in 49 Meter Höhe.
Ein 18,5 Meter langer Gang führt in einen acht Meter unter der Erde gelegenen waagrechten Korridor, dessen Boden 8 Meter unter der Pyramidenbasis lag. Dieser Gang führt zu einer Vorkammer, die mit Fallsteinen blockiert war.
Dahinter ging es zu einem T-förmigen Vorratsmagazin mit zwei Magazinkammern.
Dieses Magazin wird von einem, aus riesigen, an einander gelehnten Kalksteinplatten bestehenden Giebeldach gekrönt, das auch die sich anschließende Grabkammer bedeckt.
Dieses Grundmuster des Pyramidenunterbaues behielt man während des ganzen Alten Reiches bei.
Der dort sich befindende Basaltsarkophag war leer als er entdeckt wurde.
An der Ostseite der Pyramide liegt der Totentempel mit einer Dreikammerkapelle und einer Scheintür. Im Süden befindet sich der Kultbezirk mit einem Vestibül, einem Opferhof mit Kolonnade aus Granitpfeilern, einer Pfeilerhalle, einem Raum mit Kapellennischen und Barkenräumen sowie einer Kultpyramide. Im Opferhof standen Königsstatuen, u. a. eine 5 Meter hohe Kolossalstatue. Der Kopf der Statue befindet sich im Museum von Kairo (siehe Foto oben).
Die einst 17 m hohe Pyramide der Hauptgemahlin liegt südlich dieses Bezirks. Der Name dieser Gemahlin ist unbekannt, A. P. Kozloff nimmt an, es könnte Bunefer, eine Tochter des Schepseskaf sein.
Die veränderte Lage des Totentempel, welcher nach Süden ausgerichtet ist, verbindet man mit dem Sonnenkult, der nun mehr in den Vordergrund getreten ist. Mit der Südlage wollte der König wohl erreichen, daß die Sonnenstrahlen das ganze Jahr hinüber in den Tempel scheinen.
Eine weitere Neuerung unter Userkaf ist die erste Schaffung eines Sonnenheiligtums in Abusir, "Festung des Re" genannt. Nach Stadelmann bekundet es den eindeutigen Beginn einer neuen Epoche.

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(1)Quelle: MDAIK 31,2 / 1975