König Djedkare
 

Foto und Skizze: Lehner, Mark; Geheimnis der Pyramiden.
Djedkare ließ seine Pyramide 6 km von Abusir entfernt in Süd-Sakkara errichten. Abgesehen von der Schepseskaf-Mastaba hat er einen neuen Bauplatz für seine Pyramide gewählt. Die Pyramide steht auf einem hohen Felssporn über dem Dorf Sakkara, einst hieß sie "Schön ist Asosi", heute wird sie "el-Shawaf" "Der Wächter" genannt . Wie schon Niuserre hat Djedkare seine Pyramide in Stufen erbauen lassen. Schwer beschädigt war sie schon in der Antike. Knapp östlich vom Zentrum der Nordseite lag auf Bodenhöhe der Eingang. Spuren einer kleinen Eingangskapelle aus Kalkstein sind das erste Mal zu erkennen, abgesehen von der Opferstätte der Knickpyramide.
Die Pyramide trug den Namen "Asosi ist vollendet" und besaß eine Basislänge von 78,75m, erhob sich mit einer Neigung von 52° auf etwa 52,5m Höhe. Die drei oberen Stufen des ehemals 6-stufigen Kerns sind nicht mehr erhalten, so hat die Pyramide  jetzt nur noch eine Höhe von 24 m. Vom Eingang führt eine granitverkleidete Passage zu einer kalksteingesäumten Korridorkammer und drei Fallblockschlitze zur Vor- und Grabkammer, die ein Giebeldach aus Kalksteinblöcken und einen östlich angegliederten Nischenraum aufweist. Östlich der Grabkammer befanden sich drei Magazine. Diese Entwicklung konnte auch schon bei den Gräbern von Menkaure, Schepseskaf und Userkaf beobachtet werden. Die Grabkammer war ziemlich zerstört. Es befanden sich in der Grabkammer Alabasterfragmente und eine Fayenceperle auf Goldgewebe. Im Geröll steckten Fragmente eines Basalt-Sarkophages, der in den Boden eingelassen war. Dort fanden sich noch Reste einer Königsmumie. Ebenso befand sich in den Boden eingelassen eine verborgene Nische für Kanopen, die sich ursprünglich hinter einer Platte befand.

Skizze: Lehner, Mark; Geheimnis der Pyramiden. London 1997
Östlich der Pyramide liegt ein Aufweg, der zwischen zwei massiven Mauerpylonen in den Totentempel führt. Beides ist noch nicht vollständig ausgegraben, an Relieffragmenten ist zu erkennen, daß der Totentempel einst reichlich dekoriert war. An diesen Totentempel schließen sich im Norden u. a. ein Schlachthof und im Süden vier Höfe mit einer Kultpyramide an.
Im Nordosten ist ein Pyramidenbezirk mit einer kleinen Pyramide, die von Lehner als Königinnenpyramide bezeichnet wird. Nach P. Jànosi ist die Zuweisung ungeklärt. Dieser Bezirk könnte vielleicht der Gemahlin des Djedkare oder einer weiteren Gemahlin Meres-anch IV., deren Mastaba (D 5) sich in Sakkara befindet, zugeordnet werden. Die Pyramide mit ihrem kleineren Maßstab hatte eine eigene Umfassungsmauer, eine Opferhalle, Magazine, eine quadratische Vorkammer mit Einzelpfeiler, einen Raum an der Stelle, wo normalerweise die fünf Statuennischen liegen, einen Kolonnadenhof und auch eine Nebenpyramide.
Kalkstein und Lehmziegelmauern sowie Granit-Architrave, die vielleicht Teil der Pyramidenstadt waren, entdeckte man im Tal. Ebenso wurden bei Grabungen Kalksteinstatuen mit Reliefs von Gefangenen mit auf dem Rücken gefesselten Händen und Darstellungern von Kälbern gefunden und ein Teil eines Sphinx mit Löwenleib.
Djedkare errichtete in Abkehr von der Kultpolitik keinen Sonnentempel mehr.

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