König Chasechem(ui)
 

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Chaasechem(ui) war der letzte König der 2. Dynastie. Er versuchte die Zersplitterung des Landes zu beenden und verband den Titel des Seth mit dem des Horus. Auf seinem Serech stehen nun über der Palastfassade der Horusfalke und das Sethtier nebeneinander. Er nannte sich nun auf Anspielung der beiden Götter "Chaasechem(ui)", was soviel wie "Die beiden Mächte sind erschienen" bedeutet.  So ungewöhnlich war es nicht, diese beiden Götter miteinander zu verbinden, schon nach alter Königstheologie vereinte sich der König mit Seth und Horus . Der Königinnentitel lautete schon früh "Die Horus und Seth schaut".

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Es gelang Chaasechem(ui) die staatliche Einheit des Landes wieder herzustellen. In Abydos und Hierakonpolis ließ er Bauten errichten, wobei als Architekturmaterial Stein hervortrat.
Bekannt sind vor allem zwei 60 cm hohe Sitzstatuen in hervorragender Qualität, die heute im Museum von Kairo und im Ashmolean Museum Oxford stehen.
Diese wurden anläßlich seines Regierungsjubiläum angefertigt.
Steingefäßinschriften aus Memphis belegen seinen Sieg über Unterägypten.

             

Bild und Skizze: Dreyer, G. und Polz, D.; Begegnung mit der Vergangenheit- 100 Jahre Ägypten , DAI Kairo 1970-2007. Mainz 2007

Peribsen und Chaasechem(ui), deren Machtbasis in Oberägypten lag, ließen im Gegensatz zu den anderen Herrschern der 2 Dynastie, ihre Gräber wieder in Abydos errichten. In ihren Grabanlagen gibt es keine Nebenbestattungen mehr. Das Fortbestehen der Ideologie der Auferstehung wird durch das Vorhandensein von Rampen mit Steinbefestigung im Südwesten der Grabgruben in Richtung Wadiöffnung belegt.
Das Grab des Cha
asechem(ui) unterscheidet sich von denen seiner Vorgänger, daß er nun das Grab in einer sehr tiefen Grube anlegen ließ, der Kernbau durch eine Steinkammer erheblich verändert und die Mittelachse etwa 1 Meter nach Westen versetzt wurde. Farbspuren von versenkten Brettern, vor allem an der Ostwand, weitere Verfärbungen und Abarbeitungen am Boden werden gedeutet, daß in der Kammer ein Holzschrein gewesen sein muß mit den Ausmaßen von etwa 2,65x5,20 und etwa 1,55 m Höhe. Vermutlich diente der Schrein auch als Auflage von dünnen Steinplatten mit denen die Kammer abgedeckt war und ein Nilschlammestrich diese vollständig verbergen sollte.
Auffallend ist, daß eine ganze Reihe von Kalksteinblöcken jeweils zwei Ritzmarken aufwiesen und so die Vermutung nahe legen, daß zu dieser Zeit schon im größeren Umfang Steinbrucharbeiten ausgeführt und ähnlich organisiert waren wie in späteren Zeiten.

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1: Statue Ashmolean Museum Oxford aus Schneider, Thomas; Lexikon der Pharaonen.  München 1996.
2: http://xoomer.alice.it/francescoraf/hesyra/Khasekhemwy.htm