König Menes (aHA
- Aha) |
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Auf der
Königsliste von Abydos (wie bereits erwähnt) wird dieser König als erster
König in der ägyptischen Geschichte genannt. Die Vermutung, daß er ein Sohn
von König Narmer ist, wird überwiegend durch einen gefunden Prinzensiegel
(Krugsiegel?) belegt. Zur Identifikation des Namens gibt es verschiedene Diskussionen, in welchen dazu geneigt wird, den Namen Menes mit Horus Narmer zu identifizieren, diese Gleichsetzung ist allerdings nicht gesichert. Ein Grund für diese Gleichsetzung ist der Siegel aus Abydos, auf welchem der Name Narmer neben Mn (Menes) steht. Als Thronnamen trug Menes den Namen "Horus Aha", auf offiziellen Listen wird er meist mit seinem Geburtsnamen "Meni / Menes" genannt. Der Kalender wurde unter Menes eingeführt, dies ist wohl auch ein Grund, daß sein Name am Anfang der Geschichte steht. Aus seiner Regierungszeit liegen uns nur spärliche, bruchstückhafte Informationen vor. So lassen Jahrestäfelchen aus Abydos vermuten, daß er Krieg gegen die Nubier führte, auf den "Das Schlagen der Nubier" erwähnt wird. Ebenso erfährt man durch Inschriften auf weiteren Täfelchen, von Handelsbeziehungen zum Nahen Osten. Es werden Schiffe aus Zedernholz erwähnt, was auf einen regen Handel mit Phönizien schließen läßt. Unter Menes wurde das Land in 38-42 Provinzen und Gaue eingeteilt, was über die Zeiten hinweg auch in dieser Form beibehalten wurde. Durch das Einsetzen von Gauvorsteher wurde eine einfache und funktionierende Verwaltung geschaffen. So wurden auch die Kornspeicher, der Handwerkerstand, die Schiffswerften und Tempel zentral verwaltet. Eine Landwirtschaft mit Ackerbau und Viehzucht entstand. Alle Besitztümer gehörten dem König, die er von den Göttern geerbt hatte. |
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Menes ließ sich zwei
Grabbauten errichten. Eines davon an der Nahtstelle zwischen Ober- und Unterägypten auf einem Wüstenplateau bei Sakkara. Unweit davon dehnte sich später die Stadt Memphis aus. Aus einem Felsen ließ er fünf Kammern heraushauen, die von einem fünf Meter hohen Kubus aus Nilschlammziegeln überbaut und mit einer Holzdecke überdacht wurden. Wie eine Palastfassade waren die vier Außenwände in Vor- und Rücksprünge gegliedert, davor standen aus Ton modellierte Stierköpfe mit echten Hörnern. Im Norden schloß sich eine Totenkultanlage an, mit einer Grube für ein Schiff, welches den König im Jenseits zur Verfügung stehen sollte. Diese Form der Grabanlage nennen wir heute Mastaba, was aus dem arabischen kommt und Bank bedeutet. |
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Die Grabanlage von Menes war der Beginn der großen und gewaltigen Nekropole Sakkara. | ||
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Beide Bilder: Dreyer, G. und Polz, D.; Begegnung mit der Vergangenheit - 100 Jahre Ägypten , DAI Kairo 1970-2007. Mainz 2007 |
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In Abydos ließ sich der König eine
zweite Grabanlage errichten, die an Größe der seiner Vorgänger übertraf. Mit der Anlage von zwei Gräbern, die alle Könige in der ersten Dynastie für sich errichten ließen, je eins in Unterägypten und eins in Oberägypten, drückt sich die Vorstellung aus, daß der Herrscher von "Beiden Ländern" auch in beiden Ländern ein Grab besitzen muß. Es wird vermutet, daß sich Menes in Abydos beisetzen ließ. In der Nähe seiner Grabanlage sind mehrere kleine Schachtgräber gefunden worden, in denen Mitglieder des Hofstaates, wie Diener, Harimsdamen, Hofzwerge und auch seine Lieblingshunde bestattet waren. Der Verdacht drängt sich auf, daß diese bei dem Tod des Herrschers sterben mußten, um ihn auf den Weg ins Jenseits zu begleiten. Seit dem Ende der ersten Dynastie scheinen solche "Rituale" nicht mehr statt gefunden zu haben. |
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