Die wundervoll südlich vom Assuanstaudamm gelegene Insel Philae trug einst den ehrenvollen Beinamen „Perle des Ägyptens“ .

 

 Die Griechen nannten diese Insel auch Yebu, was in altägyptisch für Elefant steht. Daher wohl auch der Name Elephantine. 

 

 

Das hier entstandene Heiligtum war in erster Linie Isis gewidmet, aber neben ihr auch den Göttern Osiris (ihrem Gemahl), Nephthys, Hathor und den Kataraktgöttern Chnum und Satin. Ägypter, Nubier, Griechen und Römer huldigten hier der Göttin Isis.

Obwohl der Kult um die Göttin Isis auf Philae bis in die Zeit der Taharkas (Nubien Spätzeit 770-656 v. Chr.) zurück reicht, wurde der Isistempel erst in der ptolemäischen und römischen Zeit erbaut.

Bis ins 6. Jahrhundert scheint der Isiskult angedauert zu haben.  Der oströmische Kaiser Justinan ließ den Tempel schließen und darin eine christliche Kirche errichten. Noch heute sieht man an den Wänden Kreuzzeichen.  In diesen Tempel hat man auch die jüngste Hieroglyphenschrift gefunden.

Die Tempelanlage von Philae steht nicht mehr auf der ehemaligen Nilinsel, wo sie einst stand. Der Bau des Assuanstaudammes (1902) setzte der ursprünglichen Insel und den darauf befindlichen Bauten arg zu und es drohten ihnen höchste Gefahr . Jedes Jahr, bei Schließung der Schleusentore standen sie fast ein halbes Jahr unter Wasser.

Dies hat zwar  dem Gestein nicht geschadet , da ihm das Wasser durch die zersetzenden Salze entzogen wurde, aber die Gemälde von den Wandreliefs wurden dabei abgewaschen. Auch war dadurch diese Stätte schwer zugänglich geworden.

Aus diesem Grund versetzte man ihn durch Bau eines Dammes auf die höher gelegene Insel Agilkia. Die Insel wurde durch Sprengungen und Aufschüttungsarbeiten dem äußeren Erscheinungsbild der alten Insel gleich gemacht.

 

Ich finde es bewundernswert, daß in nur 30 Monaten rund 40 000 Steinblöcke des Tempelkomplexes mit einem Gewicht von etwa 27 000 t abmontiert, zwischengelagert und wieder haargenau zusammen gefügt wurden !

Beim Abtragen des Tempels entdeckte man Fundamente aus der 26. Dynastie eines früheren Baues. Ebenso einen quer dazu stehenden Kiosk, Psammetichs II., welcher zwei Herrschergenerationen zuvor entstanden sein soll.

 Auch Reste eines 2. Kiosk entdeckte man, welcher schon in der Antike abgebaut wurde und im Verlauf der Geschichte an der Südspitze wieder aufgebaut wurde.

 

Ich stolperte über den Begriff „ Kiosk“ und schaute in einem Buch nach. Dieser in der Architektur ungewöhnliche Begriff stammt aus dem Persischen und bedeutet Gartenpavillon. In der altägyptischen Baukunst bezeichnet er einen Tempel in offener Bauweise, dessen Dach von Säulen oder Pfeiler getragen wird.
 

 

Zeit müßte man haben .... auch wenn diese begrenzt war und nur ein relativ kurzer Besuch auf dieser wunderschön gelegenen Insel möglich war, ich habe es genossen und empfehle jeden einen Ausflug mit einer Nilfeluke dorthin zu unternehmen.

Zum Ausklang dieses Tages ist noch eine Kutschfahrt durch die Altstadt von Assuan geplant, die Heimatstadt unseres Reiseleiters .. schaut weiter auf der nächsten Seite ....

 

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