Neues Reich

< Zurück | Übersicht | Weiter >
 

 

Sargwanne aus KV 55

1907 wurde das Grab von T. Davis im Tal der Könige entdeckt. Es erhielt den Namen KV 55 und wurde Mitarbeitern von Davis  ausgeräumt. Das Grab befand sich, obwohl die Tür noch versiegelt war, bei seiner Entdeckung in einem chaotischen Zustand. Im Inneren fand sich ein Schrein, dem der Mutter Echnatons, Teje, gehörte. Ebenso befanden sich Kanopen von Echnatons Nebenfrau Kija, sowie ein heiliger Siegel des Pharaos dort. Das bedeutendste Fundstück war aber ein anthropomorpher (von menschlicher Gestalt) Sarg, bei dem die Kartuschen und das Gesicht herausgeschlagen waren. Dieser Sarg enthielt eine schlecht erhaltene Mumie.
Neben vielen anderen Fundstücken, waren auch folgende dabei: ein anonymer Goldsarg bestehend aus Ober- und Unterteil, der einen teilweise mumifizierten Körper enthielt und den zerlegten Schrein der Königin Teje.

Im Sommer 1980 wurde der damalige Direktor der Ägyptischen Sammlung München, D. Wildung, von einem Privatsammler und Kunsthändler um Rat gebeten bei der Identifizierung eines unscheinbaren Knäuels von Goldfolien, einer Handvoll Einlagen und Hieroglyphen aus Glas und Halbedelsteinen sowie einiger Stücke verrotteten Holzes , daß sich schnell als Teil des Sarges aus „KV 55“ bestimmen ließ.

Es begann eine mühselige Restaurierung der Sargwanne. Dies geschah durch Absprache mit dem Bayerischen Kultusministerium unter Beteiligung ägyptischer Seite mit dem Ägyptischen Museum, denn zur Vorbereitung mußten die millimetergenauen Maße des Sargdeckels ermittelt werden. Dazu war die Öffnung der Vitrine in Ägyptischen Museum Kairo notwendig. Die Goldfolie mit eingravierten Inschriften, welche u. a. aus Einlagen aus kobaltblauen, türkisfarbenen und transparenten Glas bestand, sollte auf eine paßgenaue, aus Plexiglas gezogene Nachbildung der Sargwanne aufgebracht werden. Das war eine regelrechte Puzzle-Arbeit, weil große Stücke der Folie nicht mehr vorhanden waren. Einiges ging durch den schlechten Grabzustand verloren. Wasser drang ins Grab und beschädigte viel, Grabräuber entfernten auch nicht gerade wenig, doch vor allem war es die schlecht dokumentierte Graböffnung, die zu dieser Zeit fehlenden Mittel um eine bessere Arbeit liefern zu können sowie die ungenaue Art der Dokumentation von Davis, der diese Ausgrabung leitete.

Heute steht diese Sargwanne, nach vielen Irrwegen und Diskussionen, im Ägyptischen Museum in Kairo.

 

 

·< Anfang | < Zurück | Übersicht | Weiter > | Ende >·


Bild 12 von 35  

Galerie erstellt mit HomeGallery 1.4.4