Altes Reich

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Scheintür

Im Alten Reich ist die in einer Kultkammer eingebaute Scheintür von besonderer Bedeutung. Sie hatte für den Verstobenen die Funktion einer echten Tür, durch die er mit der Welt der Lebenden Kontakt aufnehmen kann.
Nach dem Glauben der Alten Ägypter, ist sein Ba, die Seele des Verstorbenen, in der Lage, diese Tür zu durchschreiten. Im Totenbuch des Ani ist zu lesen:

" Spruch, das Grab zu öffnen für den Ba und den Schatten des (Namen des Verstorbenen), damit er herausgehe am Tage und Macht habe über seine Beine."

Eine Opferplatte stand vor der Scheintür, auf welche die Überlebenden ihr Opfergaben ablegen konnten. Die Inschriften und Bilder, Opferformeln und Opferlisten, an der Tür waren auch eine Magie, die Ersatz boten, falls die Opfer vergessen wurden oder aus anderem Grund nicht erfolgten.
Meist findet sich ein Bild des Verstorbenen oben über der Tür vor einem mit Broten beladenen Tisch, auf dem er die für Ewigkeit abgebildeten Opfergaben zu sich nimmt. Abbildungen von Opfergaben erfüllten den gleichen ritualen Zweck, wie frisch dargebrachte Opfergaben.
Wichtig war auch, daß der Name mit seinen Titeln und ein Bild des Verstorbenen angebracht ist. Solange sein Name bekannt ist, garantiert dies ein Weiterleben im Jenseits.
Am Anfang war diese Tür nur eine Nische und erst ab ca. der 3. Dynastie bekam sie das Aussehen einer echten Tür mit Türrahmen, Mattenrolle zum Verschließen und sogar teilweise Fenster über den Türsturz.

 

 

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