Durch landschaftlich interessantes Gelände führt unsere Fahrt zum Wadi Rum. Herrliche Panoramasicht bietet sich uns, lädt zu einer Fotografierpause und der obligatorischen Zigarettenpause ein.  Vereinzelt sehen wir Siedlungen von seßhaft gewordenen Beduinen.

Das gut 50 km lange Wadi Rum gehört zu den großartigsten und fasziniertesten Wüstenlandschaften Jordaniens. Es wird bezeichnet als " eine Prozessionsstraße mit riesigen Felsbauwerken zu beiden Seiten ", in der Realität handelt es sich um Verwerfungen von Sandsteinfelsen auf Granitsockel, die im Zuge des ostafrikanischen Grabenbruchs angehoben wurden (vor ca. 30 Millionen Jahren). Der höchste Sandsteinberg, der Jebel Rum ist ca. 1754 m hoch. Diese Sandsteinberge machen die Faszination des Wadis aus. In vielen Millionen Jahren sind sie durch Erosionen entstanden und gerade die isoliert stehenden Felskolosse heben die Einmaligkeit hervor. Das Wadi Rum ist das zweitgrößte Trockental der arabischen Halbinsel. 

Ausgerechnet hier hat man 1994 ein großes unterirdisches Reservoir aus sogenannten fossilen Wasser in 1000 Meter Tiefe erschlossen, das aus der Eiszeit stammt und seit 30.000 Jahren unter dem Wüstenboden ruht.

Das Wadi Rum besitzt nicht nur landschaftlichen Reiz, es war auch eine der wichtigsten Karawanenroute. Über viele Jahrhunderte für den Gewürzhandel, seit islamischer Zeit vor allem als Hauptpilgerroute nach Mekka.
Noch heute wird das Wadi Rum bewohnt von den Howeitat Beduinen, die ihre Herkunft auf die Nabatäer zurückführen.

 

 

An der Station der Wüstenpolizei angekommen erledigt unser Guide die notwendigen Formalitäten. Wir werden auf mehrere Jeeps verteilt. Eine rasante Fahrt beginnt, mächtig werden wir durchgerüttelt und müssen uns kräftig festhalten, damit wir nicht über "Bord" geschleudert werden. Den Fahren macht es Spaß, diese holprige Strecke als Rennpiste zu benutzen. Sie wurden zwar vorher noch dazu angehalten mit uns etwas langsamer zu fahren, was sie wohl für ihre Verhältnisse taten, nur viel bemerkten wir nicht davon. Ich gebe aber zu, mir machte die Raserei mächtig Spaß :-)

 

 

Fotos konnte ich nur wenige machen, nur dann, wenn ein kurzer Stopp angesagt war, ansonsten war ich damit beschäftigt mich im Jeep festzuhalten.

Einen etwas längeren Zwischenstopp legen wir an einer kleinen Station ein, an der ein großes Beduinenzelt aufgebaut ist. Dort ist ein etwas größeres Lager, das die Beduinen mit den wichtigsten täglichen Dingen versorgt. 

Auch gibt es hier eine Tränke für die Schafherden, welche durch das Wadi Rum ziehen. Allerdings frage ich mich, wovon diese Schafe leben, Gräser habe ich nur vereinzelt gesehen und ab und zu ein paar Buschgruppen. 

Kurz nachdem wir hier Halt machten, kam eine total in schwarz verhüllte Beduinenfrau mit ihrer Schafsherde an. Wir erfuhren, daß für das Schafehüten die Frauen zuständig sind. Schwarz gekleidet, streng verhüllt, nur mit kleinen Sehschlitzen versehen, blieb sie zurückhaltend im Hintergrund. 

 

Auch wenn diese zotteligen Tiere in gewisser Weise lieb und niedlich aussehen, begegnete ich ihnen mit Abstand. Der scharfe, beißende  Geruch behagte mir nicht sonderlich :-)))

Die Pause ist vorbei, es geht wieder zurück in sehr rasanter Fahrt, mächtig werden wieder wir durcheinander geschüttelt.  Trotzdem genießen wir die Fahrt und den Einblick in diese einmalige Wüstenlandschaft.

 

Nun heißt es Abschied nehmen !!!

Abschied von Jordanien - Abschied von unserem Busfahrer Omar - Abschied von unserem jordanischen Guide Salem.

Kurz vor der jordanisch-israelischen Grenze machen wir Rast in einem Beduinenzelt. Bei Kaffee und Tee sitzen wir ein letztes Mal gemütlich in gemeinsamer Runde. Omar und Salem dürfen uns nicht weiter begleiten, sie müssen in ihrem Land bleiben. Schade, wir hatten uns gut aneinander gewöhnt und sie gerne in unserer Gruppe gehabt. Durch ihre freundliche und hilfsbereite Art hatten sie es uns auch leicht gemacht miteinander auszukommen.

Hier noch die obligatorischen Erinnerungsfotos.

Hiermit endet auch mein ausführlicher Bericht über die Jordanienreise, welche ich immer noch lebhaft in guter Erinnerung habe.
 
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Ende