Jordanien

Die Anker lichten!

Endlich hinaus!

Dorthin, 

wo mein Herz 

seine Flügel entfaltet.

Dorthin, 

wo Dein Lächeln 

das Meer bewegt.

Dorthin, 

wo wir unter Sternen,

die für alle gleich sind,

den Himmel erkennen.

Al-Mamlaka al Urdunnijja (kurz auch al_Urdunn) heißt Jordanien offiziell in seiner Staatsprache Arabisch = übersetzt: Haschemitisches Königinreich Jordanien. In der Staatsflagge steht grün für den Islam - weiß für die Omajjaden - schwarz für die Abbasidendynastie. Der Stern symbolisiert die dem Koran vorangestellten sieben Grundsuren des islamischen Glaubens.

Studienreise April 1997
5 Jahre liegt es nun schon etwa zurück, doch meine Erinnerungen an dieses wunderschöne und interessante Land mit seinen Bewohnern sind so frisch, als wäre es erst vorgestern gewesen, daß ich dieses Land bereiste.

Ruhige, höfliche, hilfsbereite sowie besonders Gastfreundliche Menschen habe ich erleben und kennen lernen dürfen. Es ist ein Land, welches nicht nur wegen seiner Kultur, Architektur, Geschichte und Landschaft eine Reise wert ist.

Warum ich mir dieses Land als Ziel wählte? Nun, schon seit meiner Kindheit war es ein Traum von mir die alte Nabatäerstadt  PETRA sehen und erleben zu dürfen.  Bilder und Berichte habe ich immer wieder gesehen - gelesen und jetzt erfüllte sich mein Traum. Mit einer Reisegruppe von einem bekannten Unternehmen machte ich mich auf den Weg. Daß Jordanien mehr zu bieten hat als Petra, davon möchte ich ausführlich auf den nächsten Seiten  berichten.

 

Jordanien in Geschichte und Gegenwart  

(Texte auf einigen Seiten teilweise aus dem Internet entnommen)

Die Geschichte des modernen Jordanien begann 1921 mit dem Emirat Transjordanien, das am 25. Mai 1946 in eine konstitutionelle Monarchie umgewandelt wurde. Jordanien teilt mit den anderen Staaten des Vorderen Orients eine kulturgeschichtlich reiche, politisch sehr wechselvolle Geschichte.

Jordanien ist eine kleine Monarchie zwischen Israel, Syrien, dem Irak und Saudi-Arabien. Die Geschichte des modernen Jordanien ist fest mit dem Geschick der staatsgründenden königlichen Dynastie der Haschemiten verbunden, die sich in direkter Abstammung auf den Propheten Mohammed zurückführt.

In Jordanien finden sich Spuren aller menschheitsgeschichtlichen Epochen und zahlreiche Hinterlassenschaften der alten orientalischen Hochkulturen, der Griechen, der Römer und der frühen Christenheit. Wie überall im Großraum Jerusalem, Amman und Damaskus gab es damals Christen, die vom 4. Jahrhundert an zur staatstragenden Bevölkerung wurden. Unter der Sicherheit, die das Römische Weltreich seinen nahöstlichen Provinzen (63 v. Chr. - 335 n. Chr.) gewährleistete, durchlebte Jordanien, vor allem während des zweiten und dritten Jahrhunderts, eine Blütezeit. Doch unter Rom wurde alles standardisiert, und die eroberten Gebiete hatten kaum noch ein Eigenleben. Dasselbe gilt für die Zeit des Byzantinischen Reiches (335 - 636 n. Chr.).

Dann erwachte eine neue Macht auf der Arabischen Halbinsel. Dem Propheten Mohammed war es gelungen, die Araber im Zeichen des Islam zu vereinigen, und er wandte sich nun gegen die Reiche der Perser und der Byzantiner. Im Jahr 636 fiel in der Schlacht am Yarmouk die Entscheidung. Die Armee des byzantinischen Kaisers Heraclius wurde vom Kalifen Omar zerschlagen, und die Muslime marschierten nach Damaskus.

Die Omajjaden-Dynastie erkor Damaskus zu ihrer Hauptstadt. Als die Abbasiden im 9. Jahrhundert die Hauptstadt nach Bagdad verlegten, geriet Jordanien ins Abseits, wurde aber für die Kreuzritter im 12. Jahrhundert aus strategischen Gründen wichtig, so daß sie hier östlich und südlich vom Toten Meer mehrere Burgen anlegten.
Die bedeutendsten sind Karak (1142) und Shobak (1115). Sieben weitere Kreuzritterburgen liegen auf einer Linie von Karak im Norden bis Aqaba im Süden. 1187 besiegte Sultan Saladin der Große die "Franken" endgültig in der Schlacht von Hattin. Kurz danach übernahmen die Mamelucken die Herrschaft über Jordanien und Syrien, bs sie im Jahr 1516 für vierhundert Jahre von den Türkn abgelöst wurden.

Die Geschichte des modernen Jordanien begann 1921. Mit Zustimmung der britischen Mandatsmacht gründete Abdullah (1880 - 1951), der Großvater von König Hussein, das Emirat Jordanien. 1951 ging die Krone (nach König Abdullahs Ermordung, d. Red.) an seinen ältesten Sohn Talal über, der aber sehr bald auf tragische Weise erkrankte. Deshalb wurde die Krone am 11. August 1952 seinem erst 17 Jahre alten Sohn Amir Hussein übertragen. Ihm stand bis zur Erlangung seiner Volljährigkeit im Mai 1953 ein Kronrat zur Seite. Die Wurzeln des modernen Haschemitischen Königreiches sind tief in der Vergangenheit zu suchen. Die Dynastie der Haschemiten ist nach dem Urgroßvater des Propheten Mohammed benannt, der einem der edelsten arabischen Stämme angehörte, den Quraish von Mekka.

Das Haschemitische Königreich von Jordanien ist einer der verschiedenen arabischen Staaten, die bei dem Zerfall des vierhundertjährigen osmanischen Reiches am Ende des Ersten Weltkrieges ins Leben gerufen wurden. Am 1. Oktober 1918 zogen arabische Truppen und die britische Armee gemeinsam in die Tore von Damaskus ein. Die Alliierten erkannten die arabischen Völker als Verbündete an. Das Ende des Krieges jedoch brachte die Ernüchterung. Frankreich und Großbritannien teilten den Großraum Syrien-Palästina untereinander auf, und Großbritannien hatte schon mit der Balfour-Erklärung 1917 seine Bereitschaft signalisiert, für eine nationale Heimstatt der Juden in Palästina einzutreten.

Im Jahr 1920 versammelten sich politische Führer aus der Großregion Syrien-Palästina erstmals zu einer "Konferenz Arabischer Staaten" in Damaskus, die die volle Unahängigkeit Syriens, einschließlich Palästinas, erklärte. Die französische Mandatsmacht mit ihren Stützpunkten im Libanon konterte und eroberte ganz Syrien. Allein die Region Transjordanien blieb unbesetzt. Großbritannien wollte zur Verständigung mit den Arabern kommen und schloß deshalb mit dem Großvater von König Hussein einen Vertrag. Transjordanien erhielt eine nationale Regierung mit autonomer Verwaltung. Die Residenz des britischen Vertreters blieb jedoch in Amman. Dafür sagte Großbritannien zu, von Transjordanien aus keine Angriffskriege gegen Syrien und Palästina zu führen.
Der Vertrag wurde 1928 formalisiert und 1934 und 1939 ergänzt. Im Zweiten Weltkrieg stellte sich Jordanien an die Seite Großbritanniens. Wieder war es der Krieg, der den Umbruch herbeiführte. Zwischen 1945 und 1948 entstanden sieben Staaten, die sich zur "Liga der Arabischen Nationen" zusammenschlossen.
Im Umfeld der Neubestimmung der Staaten wurde aus dem Emirat Transjordanien am 25. Mai 1946 eine konstitutionelle Monarchie, dessen erster König der bisherige Emir Abdullah wurde.

Schon vor der Staatsgründung Israels 1948 kippte das politische Klima in der Region um. Als Großbritannien im November 1947 erklärte, seine Mandatsmacht in Palästina spätestens am 15. Mai 1948 niederzulegen, beschloß die Generalversammlung der Vereinten Nationen die Teilung Palästinas in einen israelischen und einen arabischen Staat. Jerusalem sollte unter internationaler Kontrolle bleiben.
Mit dem Massaker an der arabischen Bevölkerung im Dorf Deir Yassin in der Nacht zum 9. auf den 10. April 1948 begann die Massenflucht auf die Westbank, nach Gaza und Jordanien.
Im Dezember 1949 stimmte eine Versammlung von über 2000 palästinensischen Notablen und führenden Persönlichkeiten für einen Anschluß des Westjordanlandes an das Haschemitische Königreich.
Der Anschluß wurde am 24. April 1950 feierlich vollzogen.
Mit der Besetzung der Westbank im Sechs-Tage-Krieg im Juni 1967 wurde eine neue Ausgangslage für politische Entwicklungen geschaffen. In einer Rede am 31. Juli 1988 gab König Hussein den Bruch der "administrativen und gesetzlichen Bindungen mit dem Westjordanland" bekannt und teilte mit, daß von nun an die Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO) für die Westbank zuständig sei.

Jordanien zählt heute rund vier Millionen Einwohner. Etwa 65 Prozent von ihnen sind jordanische Staatsbürger palästinensischer Herkunft. Die Hauptstadt Amman ist erst seit der Massenflucht aus Israel 1948 und von der Westbank 1967 zu einer modernen Millionenstadt geworden.

Das Haschemitische Königreich war ein Land der Beduinen. Mehr als vier Fünftel des Landes sind Wüste oder Halbwüste, viel weniger eintönig, als das Wort Wüste nahe legt.
Im Westen findet sich eine der wenigen einmaligen Landschaften der Welt: der große Grabenbruch, dessen Talsohle 200 bis 400 Meter unter dem Meeresspiegel liegt. Durch dieses Tal fließt der Jordan, der in das Tote Meer mit seinem einzigartigen Mineralgehalt mündet. Die Nebenflüsse des Jordan machen aus diesem Landstrich ein ungeheuer fruchtbares Acker- und Gartenland. Sonst ist das Land überwiegend trocken, mit wenigen grünen Oasen in einer Wildnis von Sträuchern und Sand. Das mediterrane Klima sorgt für milde Winter von Oktober bis Ende April und für eine warme, sonnige Sommersaison mit angenehm kühlen Nächten. Die Beduinen sind eine kleine, aber sehr charakteristische Bevölkerungsgruppe des Landes.

Die Verfassung des Haschemitischen Königreiches wurde am 8. Januar 1952 in Kraft gesetzt. Sie wurde seither um einige Zusätze ergänzt, um den sich wandelnden Bedürfnissen im Lande Rechnung zu tragen. Der König ist der oberste Repräsentant des Landes in Außen- und Innenpolitik. Bei ihm liegt die Exekutive. Ist er für mehrere Wochen außer Landes oder nicht imstande, die Regierungsgeschäfte zu führen, muß ein Kronrat oder ein Regent die Regierungsgeschäfte in die Hand nehmen. Ist de König für mehr als vier Monate nicht im Land anwesend, muß das Parlament die Situation beraten.

Als direkter Nachkomme des Propheten Mohammed gilt der König auch als oberster Repräsentant des Islam in Jordanien. Deshalb kann ein Christ nie einer der Provinzgouverneure werden, die in ihren Regionen den König vertreten.

Die richterliche Gewalt ist unabhängig: Die Rechtsprechung gründet sich auf das islamische Rechtsverständnis, wobei Jordanien jedoch einen Schutz für die christliche Minderheit eingebaut hat. Der Minoritätenschutz ist gesetzlich verankert und gilt auch für die ethnische Minorität der Tscherkessen, die bei mehreren Verfolgungswellen in ihrer Heimat 1878, 1919/12 und 1920 aus dem Kaukasus nach Jordanien eingewandert sind. Die Legislative liegt beim Parlament.
Die konstitutionelle Monarchie hat nach britischem Vorbild ein Zweikammersystem. Im Parlament oder Unterhaus haben die Christen neun von 80 Sitzen, im Senat oder Oberhaus sind es drei von 40 (Stand: Sommer 1993). Der König beruft den Premierminister, der das Kabinett bildet, doch kann der König aufgrund seiner Autorität Minister auswechseln.

Mit dem Tod von König Hussein am 7. Februar 1999 ging nach 47-jähriger Herrschaft eine ganze Epoche im Nahen Osten zu Ende. 80 Prozent der Jordanier hatten nie einen anderen Herrscher kennengelernt. Kurz vor seinem Tod hatte König Hussein überraschend den damals 37-jährigen Prinzen Abdallah zu seinem Nachfolger bestimmt.
Der vierte König auf dem Thron der Haschemiten fühlt sich dem von seinem Vater in die Wege geleiteten Demokratisierungsprozeß verpflichtet.
Den Weg dazu sieht König Abdallah vor allem in einer Modernisierung der Wirtschaftsordnung, die der überdurchschnittlich jungen Bevölkerung des Landes eine Chance geben soll.

 

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