Userhat Grab TT 56

     
Das Grab behandelt auf seinen überwiegend in Pastelltönen dominierenden Malereien viele unterschiedliche Themen. 

So sind in der ersten Kammer landwirtschaftliche Szenen zu erkennen. Hier auf dem Bild wird eine Rinderherde zum Zählen zusammengetrieben, damit Regierungsschreiber sie im Rahmen einer offiziellen Viehzählung erfaßt werden können. an dieser Wand werden in fünf Registern Rinderzucht und Ernte dargestellt und Userhat selbst beim Inspizieren dieser Tätigkeiten. Aufgaben, die sich in seinem Titel widerspiegeln.
Auf der Osthälfte der südlichen Wand ist Userhat mit seiner Frau Mutnofret, zwei Töchtern und einem Sohn abgebildet, welche Festgaben überreichen. Es wird aus der Darstellung, welche das "schöne Fest vom Wüstental" zeigt,  nicht ersichtlich, ob der Grabherr hier als Lebender oder schon Verstorbener teilnimmt.
Userhat wird mit seiner Gemahlin sitzend mit einem Salbkegel und Perücken auf dem Kopf gezeigt. Sie hat ein langes, dünnes Trägerkleid an und er trägt über dem weißen Schurz ein durchsichtiges Gewand, wobei seine braune Hautfarbe durchscheint.
Gaben, wie Obst, Gemüse, Brot und Wein sind reichlich vor ihnen aufgebaut.
Namentlich werden die Töchter mit Henut-neferet sowie Nebet-tauj erwähnt.
Henut-neferet hatte offenbar eine bedeutende gesellschaftliche Stellung inne, was an ihren Titeln, wie "Hofdame, geliebt von ihrem Herrn" und "Gelobte des Guten Gottes (=König)" ersichtlich ist. Die typische Bezeichnung "Hausherrin" fehlt, daraus schließt man, daß sie wohl unverheiratet war. Auf Grund ihrer Herkunft ist anzunehmen, daß sie am Hofe mit den Prinzessinnen aufwuchs oder dort verkehren durfte.
Ein Sohn, vielleicht der abgebildete(?), war Wab-Priester. Sein Name wurde aus den Beischriften getilgt, vielleicht, weil er schon vor seinen Eltern verstorben war.
Hinter dem Opfertisch überbringt der Sohn einen Stabstauß. Die Überschriften über ihm sagen aus:"...er lobt dich, nämlich Amun-Re, wenn er in Ab-Achet ruht an seinem Fest des Westtales...".
Hinter dem Sohn befinden sich drei Register, auf denen oben eine Trankspende für die beiden Töchter gezeigt wird. Den beiden Schwestern wird durch ein Mädchen eine flache Schale mit Wein über dem Speisetisch gereicht.
Im Register darunter erkennt man Musikanten mit einem Harfenspieler und Doppeloboenspielerin.

Im Gegenteil der recht förmlichen Szene, lockert das kleine Äffchen. welches unter dem Stuhl hockt und evtl. einen Granatapfel verspeist, die Szene auf.
Ebenso erscheint ein Äffchen im linken oberen Register.

Eine gemalte Stele mit rundem Abschluß flankiert von Opferträgern befindet sich auf der rechten Schmalwand in der ersten Kammer. Eine geflügelte Sonnenscheibe mit Osiris-Darstellungen ist im oberen Teil abgebildet. Beschriftet ist diese Stele nicht.
Am Boden ist mit Maschendraht abgedeckt eine kleine Nische. Wenn man mit einer Lampe hinein leuchtet, sind tönerne Brotformen zu erkennen, die vielleicht Userhat selbst gehörten.
 
     
 

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