Fahrt zur kleinen Oase an der Quelle Bir Wahid
 

Auf der Fahrt zu  einer kleinen Oase an der Quelle Bir Wahid von Siwa hatten wir unser erstes kleines Abenteuer. Eine Übernachtung im Zelt war dort geplant. An diesem Tag hatte ich Geburtstag  – eine Schnapszahl – davon möchte ich einfach einmal berichten.

Dieser Geburtstag war einsame Spitze, werde ihn nie vergessen- ein Erlebnis !

Von Siwa ging es mit unseren Geländewagen in die Sandwüste. Endlich durfte ich die Sandwüste kennen lernen, wie es mein Wunsch war.  Die sogenannte Straße erkannte man ab und zu, ansonsten war die meiste Strecke mit Sand verweht, ja richtig hohe Sandberge mußten wir durchfahren.
Und .... dann... passierte es .... wir waren vielleicht eine dreiviertel bis etwa eine Stunde in der Sandwüste, da fuhr das Auto sich im Sand fest. Nix ging mehr ... es hieß aussteigen und schieben ... über eine Stunde versuchten wir das Auto zu befreien ... schafften es aber nicht ... mit Handy Hilfe rufen war nicht möglich, war absolut kein Empfang möglich - Handyloch .... unser Reiseleiter machte dann den Vorschlag, er kennt die Strecken dort sehr genau, daß wir los laufen, um diese Zeit sind auch einige andere Fahrzeuge unterwegs, da würden wir auf einer anderen Strecke bestimmt welche treffen.

 

Wir bewaffneten uns mir Wasserflaschen und wanderten in der Mittagshitze quer durch die Sahara. Ich sah es locker und freute mich über eine kleinen Spaziergang, leider hatte ich den Fotoapparat im Auto vergessen, wußte ja nicht, daß es eine lange Wanderung wurde. Es wurde ein Super-Klasse kleines Abenteuer! Klar, war es auch teilweise anstrengend durch den weichen Sand bergauf und bergab zu laufen. Aber war ein einmaliges Erlebnis, mitten in der Wüste stößt man immer wieder auf kleine Quellen oder Salzseen mit etwas Grün rundherum. Ich habe auch lebende Skarabäen, diese Mistkäfer, gesehen, aber keine Schlangen oder Skorpione, die es dort auch geben soll. Eine Warnung bekamen wir, keine Steine mit der Hand aufnehmen, erst mit Schuh oder Stock beiseite schieben, es könnten dort welche darunter sein, ich schaute oft nach, war ja neugierig, aber nichts gefunden ;-)
An einem großen Süßwassersee machten wir halt,  ich staunte wieviel Seen es doch in der Wüste gibt und ebenso viele heiße Quellen. Als wir eine kurze Weile dort Rast machten,  kam ein anderer Geländewagen, der Fahrer hatte auf Umwegen von unserem Mißgeschick gehört und uns gesucht, er nahmen uns mit und wir fuhren die ganze Strecke, die wir unterwegs waren wieder mit zurück, bis wir  wieder an unserem Auto ankamen.
Nun staunten wir nicht schlecht, da standen etwa 4 andere Geländewagen, 3 mit einer größeren Reisegruppe und mehrere kräftige Männer waren dabei, mit dem Fahrer von einem anderen privaten Geländewagen, unser Auto aus dem Sand zu befreien.
Es stellte sich im Gespräch heraus, daß dieser Fahrer der Besitzer von der Oase war, zu welcher wir wollten. Er kam zufällig vorbei, sagte er, und war auf dem Weg nach seinen Ziegen zu schauen. Allerdings wo er in der Wüste Ziegen hat,  da fragte ich lieber nicht nach, glaubte das mal einfach so ...  Weiter erzählte er, daß er unseren Fahrer einsam dort verharren sah und sich nach dem Grund erkundigte. Als er hörte und sah was los war, organisierte irgendwie Hilfe.
Mit viel Mühe und Kraft haben dann alle gemeinsam das Auto wieder frei bekommen. Durch dieses Erlebnis waren wir schnell bekannt geworden in der Wüste und wo wir auch später auftauchten, fast überall trafen wir jemanden, der sich an uns erinnerte und uns mit Hallo begrüßten und riefen "Ach da sind ja die Wüstenwanderer"...



 

Danach ging es dann ohne Probleme weiter, bis wir am späten Nachmittag auf der kleinen Oase, welche unser Ziel war, ankamen. Nachdem wir uns frisch gemacht hatten und zur Entspannung in der warmen Quelle planschten, wurde unser Busfahrer aktiv und bereitete uns wieder ein tolles warmes Essen zu, daß wir gemütlich im Freien, unter einer Zeltplane zu uns nahmen ... und dann kam die Überraschung !!!

Ich bekam doch tatsächlich eine TORTE präsentiert !!!  Nun, wer mich etwas besser kennt, weiß, daß ich sogar mitten in der Nacht, im tiefsten Schlaf, für Sahnetorte immer geweckt werden darf .... J

Hani unser Guide und unser liebenswerter Fahrer Mohsen hatten sie heimlich morgens gekauft - sie war zwar etwas zerdrückt, aber noch gut und sah auch schön aus !
Nun wurde ich von allen noch einmal herzlich gedrückt und es gab Gratulation von allen.
Auch von den Oasenbewohnern, allerdings nur männliche Familienmitglieder, die Frauen durften sich wohl nicht sehen lassen. Auf dieser Oase lebte eine Familie mit 9 Jungen, im Alter von etwa 3 Jahren aufwärts und zwei Töchter.


 

Wir aßen nur wenig von der Torte, schenkten das meiste den Kindern, sie waren wirklich Happy darüber, bekommen so etwas ja fast nie.

Als wir dann abends am Lagerfeuer saßen, führten sie vor lauter Freude uns den ganzen Abend ihre Tänze vor und sangen in ihrer eigenen Sprache wunderschöne Lieder.
Wir erfuhren, daß die Oasenbewohner, es
sind hauptsächlich Berber, die sich durch ihre eigene Sprache Siwa (ein eigenständiger Berberdialekt) von den Ägyptern unterscheiden.

 
An diesen Tag denke ich immer noch gerne zurück, trotz der Autopanne, welche  ich wirklich genoß, bekam ich ja dadurch die Gelegenheit, eine kleine Wüstenwanderung zu erleben. Dann der gemütliche Abend mit der herzlichen Aufnahme von den liebenswerten Oasenbewohnern der gemütliche Klönschnack und dem Gesang und Tanz der Kinder, ich schwärme immer noch davon !!!
 
 
 
 
 
Am nächsten Morgen war ich schon früh munter, nach einer kurzen "Katzenwäsche" ging ich etwas durch das Gelände und machte zur Erinnerung diese schönen Aufnahmen.

Die letzte Etappe der Rundreise ist die Oase Bahriya. Wir starten gleich nach dem Frühstück.

Hiervon berichte ich auf den nächsten Seiten ...         weiter

     

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