"Wie schön ist doch der Tempel des Amun, wenn der Tag mit Feiern beginnt !"

So steht es in einer thebanischen Inschrift... habe dem nichts hinzuzufügen :-)))

 

 

 Etwa 3km nördlich des Luxortempels breitet sich die Tempelstadt Karnak aus. Der Tempelkomplex von Karnak gilt als eins der bedeutendsten Bauunternehmen des alten Ägypten. Die Anfänge des Amun- Heiligtums reichen in die  Zeit der 12. Dynastie (1991-1785 v. Chr.) zurück.

 

 

 An der grandiosen Anlage, die einst durch eine Sphingenallee mit Luxor verbunden war, und außer dem großen Amun-Tempel noch Heiligtümer des Month, des Ptah, des Chrons und der Mut einschließt, haben fast alle Pharaonen daran gebaut. 

 

 

 Sie haben sie erweitert und verschönert. Jahrhundertlang war Karnak religiöses Zentrum des Pharaonenreiches. Die Überreste aus der Frühphase sind leider dürftig. Damals hatte gerade der Reichsgott Amun den alten Ortsgott, den falkenköpfigen Month, in seiner Bedeutung zurück gedrängt.

 

 

 Als Bauherren am Amun- Tempel betätigten sich dann vor allem Herrscher des Neuen Reiches (18.-20. Dynastie), vor allem Thutmosis I. und II., Hatschepsut, Amenophis II., Haremhab, Sethos I. sowie Ramses II. und III. Auch Ptolemäer und Römer ließen die Tempelstadt nicht unangetastet. 

 

 

 So ist heute ein Rundgang durch Karnak eine Reise durch Jahrtausende auf den Spuren der Baustile von den Bauherren und Baumeister. 

 

 

 Verwirrend ist, daß nicht chronologisch von Baubeginn der Anlage bis zum Ende der Bautätigkeit gebaut wurde. Die einzelnen Bauherren stellten nämlich ihre Gebäude dort hin, wo gerade Platz war oder der Ort ihnen geeignet erschien.

 

 

 So vermittelt die Besichtigung Karnaks nicht ein logisches und geradliniges Bild der ägyptischen Baukunst, sondern macht es dem staunenden Besucher nicht leicht, einen Überblick zu erhalten. Auch mir fiel es bei meinem ersten Besuch schwer , trotz Führung, die Orientierung zu behalten.

 

 

 Trotz allem hat diese Tempelanlage einen nachhaltigen Eindruck auf mich hinterlassen.

In Kurzform möchte ich von meinem ersten Eindruck etwas berichten:

Im älteren Gebäudeteil des Amontempels findet man Hochreliefs von unglaublicher Zartheit und Präzision.

 

 

 Auf einem Flächenraum von 5408 qm stehen 134 Sandsteinsäulen in 16 Reihen, die mittleren erreichen eine Höhe von 24 m und einem Umfang von mehr als 10 m. Säulen und Wände sind mit Reliefs überzogen, die vor allem historische Szenen zeigen.

 

 

 Kolossalfiguren Ramses II. flankieren den Eingang zum großen Säulensaal, der schon im Altertum als Weltwunder gerühmt wurde.

 

 Thutmosis II. galt in der Landesgeschichte als "Erobererpharao", da er mehrere erfolgreiche Feldzüge nach Syrien unternahm, seine mächtigen Nachbarn einschüchterte, bis an den Euphrat vordrang und die nubische Reichsgrenze bis zum 4. Nilkatarakt ( Nubien ) vorschob, womit Ägypten seine größte Reichsausdehnung bekam. Im Hof stellte er mit Symbolen Ober- (Lotos) und Unterägypten ( Papyrus) geschmückte Granitsäulen auf, die die Einheit des Landes unter einem Herrscher und einem Gott symbolisieren sollte.

 

 

 

 Hatschepsut - Obelisk


Mitten im Karnak- Tempel erhebt sich der größte Obelisk Ägyptens. Er wurde von der Königin Hatschepsut erbaut, die eher durch Kunst als Krieg berühmt wurde. Der Obelisk mit der ursprünglich vergoldeten Spitze war früher einer von zwei Obelisken. Bei einem Erdbeben fiel der andere Obelisk allerdings zusammen, so daß von ihm nur noch Überreste zu sehen sind.
 Thutmosis III., der Nachfolger von Hatschepsut, versah aufgrund der Rivalitäten zwischen ihm und Hatschepsut den Obelisken mit einer Umfassungsmauer. So war es praktisch nicht möglich den Obelisken zu sehen. Die Mauer fiel dann aber bei einem Erdbeben zusammen.

 

 

Tief beeindruckt von all dem was ich gesehen und gehört habe verließ ich mit meiner Gruppe diesen geschichtsträchtigen Ort. Auf der Weitereise mit dem Schiff, wo wir uns von den Anstrengungen des vormittags erholten, ging es weiter zum Nächsten Ziel nach Edfu. Davon berichte ich auf der nächsten Seite....

 
eine Seite zurück

 

 
 

zurück zum Inhaltsverzeichnis Ägypten

 

Dieses war meine erste Ägyptenreise, weitere folgen ...