Das Gräberfeld von Zuma
 

Zuma ist ein Ort und liegt ca. 25 km stromabwärts vom Gebel Barkal am rechtem Nilufer und ist etwa 10 km von El-Kurru entfernt gelegen.
Nach diesem Ort wurde das Gräberfeld aus dem Zeitraum zwischen dem 4. und 7. Jahrhundert n. Chr. benannt.
Das Gräberfeld, was etwas höher gelegen ist als das Dorf, wurde mehrfach seit dem 19. Jahrhundert von Forschungsreisenden und Ausgräbern besucht, wie u. a. von Richard Lepsius, Budge und in jüngster Zeit von Zurawski.
Das Gelände wurde allerdings entweder nur beschrieben, Zeichnungen (grobe Skizzen, Pläne angefertigt oder Luftaufnahmen) gemacht oder oberflächig untersucht.
Erst seit Dezember 2004 wird durch mehrere Ausgrabungskampagnen durch die polnisch-sudanesische Mission unter Leitung von Dr. Mahmoud El-Tayeb, Co-Direktor des frühen Makuria Forschungsprojekt das Gräberfeld intensiv untersucht.
Ob die Untersuchungen inzwischen abgeschlossen sind, ist mir nicht bekannt.

Von einem Online Zwischenbericht, der für jeden einsehbar ist, möchte ich eine kurze Zusammenfassung machen und damit über diese Stätte berichten.

Vor Ort selbst ist für den Besucher, ohne ausführliche Erklärungen, nicht viel zu erkennen.

Zu sehen sind heute 29 Grabhügel, die sich in ihrer Größe unterscheiden. Drei Grabanlagen wurden ausgegraben.
Es konnten drei Grabtypen unterschieden werden, die in ihrer Lage Gruppen auf einer Anhöhe bilden. Nach früheren kurzen Untersuchungen und Berichten ist man davon ausgegangen, daß alle Gräber von diesem Gräberfeld einem Grabtypus angehören. Erst nähere Untersuchungen machte es möglich drei verschiedene Grabaufbauten zu unterscheiden.

Die erste Gruppe zeigt acht große Grabhügel, die aus einem Erdhügel mit abgerundeter Spitze bestehen und mit kleinen groben Steinen bedeckt ist. Diese Hügel weisen einen Durchmesser von 25 bis 53 Meter auf und erreichten eine Höhe von etwa 6 bis 13,50 Meter.

Die zweite Gruppe besteht aus mittelgroßen, abgeflachten Gräbern aus Erde und Kies, die Oberfläche ist bedeckt mit groben Steinen. Diese Grabhügel sind mit einem Durchmesser von 21 bis 31 Meter und einer Höhe von 0,80 bis 2,00 Meter kleiner als die vom ersten Grabtypus.

Die dritte Gruppe ist die kleinste von allen mit einem Durchmesser von 9 bis 20 Meter und nicht höher als 0,70 Meter. Diese Grabhügel bestehen aus Erde vermischt mit Kiesel, statt mit groben Steinen bedeckt sind diese Gräber mit einem Steinring am Boden umgeben, der diese Hügel zusammen hält.

Um die vorläufige Klassifizierung in drei Typen zu überprüfen, wurden in jeder Gruppe ein Tumulus näher untersucht.

Alle Grabkammern waren ausgeraubt und enthielten nur noch zahlreiche Keramikfunde, Perlen, Tierknochen und Metallfragmente. An Hand der Keramik konnte mit einiger Sicherheit die Datierung der Gräber auf das 4. und 7. Jahrhundert n. Chr. erfolgen (wie bereits oben erwähnt).

Viele Fragen bleiben hier noch offen. So z. B. was die tunnelartigen Schächte, die zu den Gräbern führen für eine Bedeutung hatten. Sie mögen zwar auch von den Grabräubern benutzt worden sein, aber es sieht eher so aus, als ob diese schon bereits vorher angelegt wurden.
Auch sind hier Unterschiede der Bestattungsart, sei es vereinzelt nach welcher Himmelsrichtung die Körper lagen, sowie die nach einem unbekannten System angeordneten Grabbeigaben, die man in einigen Gräbern noch (wenn auch zum Teil bruchstückhaft) erkennen konnte, ebenso die Anordnung der Räume.
Das könnte auf einige bestimmte bis jetzt noch nicht bekannte lokale Rituale schließen.

   
zurück zur Übersichtsseite Nubien Literatur: http://www.pcma.uw.edu.pl/fileadmin/pam/PAM_2004_XVI/237.pdf