Reiseroute mit Fotoimpressionen Teil 1

Tag 1: 13.2.2010

Abflug; bei trüben Wetter und Schneefall begann die Reise von Hamburg über Istanbul nach Khartoum. Voller Erwartung, wie die Reise werden wird, beobachtete ich durch das Fenster vom Abfluggate wie die Flugzeuge für den Start vorbereitet und enteist wurden.
In Hamburg traf ich schon zwei aus unserer Reisegruppe. Wir flogen etwas verspätet nach Istanbul ab, wo der größte Teil der Reisegruppe aus Berlin kommend bereits wartete. Wir hatten etwas über 6 Stunden Aufenthalt und starteten dann mit ca. 40 Minuten Verspätung gegen 21:55 Uhr Richtung Khartoum.

Tag 2: 14.2.2010

Der Flug war gut, ich schlief zwar nicht, schloß nur kurz ab und zu die Augen und döste. Als wir schon länger flogen, kam auf einmal die Durchsage, der Flughafen Khartoum wäre geschlossen. Wir erfuhren später, daß wir da schon etwa über Luxor waren und der Grund wäre, Khartum hätte Probleme mit der Stromversorgung, also kein Licht am Flughafen, so daß für viele Stunden keine Landung und Start möglich war.
Andere Flughäfen in der  Nähe konnten nicht angeflogen werden (warum weiß ich nicht), sie gaben keine Landeerlaubnis hieß es.
So flogen wir zurück und landeten mitten in der Nacht wieder in Istanbul :-( Der nächste Flug nach Khartoum ging erst am nächsten Abend etwa gegen 21.30 Uhr.
Nach längerem Warten und Gesprächen, erklärte sich die Fluggesellschaft bereit, den Fluggästen Hotel und Verpflegung (Frühstück und Abendessen) zu bezahlen.
Es solle aber ein preiswertes Hotel werden. So stellten sie 2 Busse zur Verfügung und wir wurden in der Nacht durch Istanbul gefahren, verschiedene Hotels wurden angefahren. Die waren aber alle ausgebucht, so landeten wir nach etwa 1 – 1,5 Stunden wieder in die Nähe vom Airport und durften dann in einem 5 Sterne Hotel übernachten. Gegen halb 6 etwa am nächsten Morgen kamen wir endlich auf das Zimmer. Das Hotel war Klasse!!!
Ziemlich müde ging es ins Bett. Wir schliefen bis etwa 9 Uhr, um halb 10 gab es ein gutes reichhaltiges Frühstück.
Dann hieß es, jeder kann selbst entscheiden was er an diesem Tag machen will. Einige sind im Hotel geblieben und ruhten aus. Ich bin mit drei anderen los, Istanbul etwas anschauen. Eine von unserer Gruppe war schon mal vor vielen Jahren dort und hatte gute Erinnerung. Sie konnte eine kleine Karte der Innenstadt besorgen und Fahrplan der S-Bahn. So sind wir los, besuchten die Hagia Sophia (Blaue Moschee) und andere Sehenswürdigkeiten in der Nähe, aßen guten Fisch am Hafen vom Bosporus, genossen den Ausblick und schnell war die Zeit vorbei. Wir mußten ja etwa eine knappe Stunde für die Rückfahrt mit der S-Bahn einrechnen.
Es war Klasse!!!

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Rundgang in Istanbul
Im Hotel gab es leckereres Abendessen, dann wurden wir zum Flughafen gebracht und alles klappte dann.
Das gebuchte Hotel in Khartoum bekamen wir nicht, mußten in einem einfacheren Hotel (
Gobaa Hotel) übernachten.
Zuerst dachten wir, weil wir einen Tag später einzogen, das war aber nicht der Grund. Denn auf der Rückreise, als wir zum Schluß der Reise wieder in Khartoum übernachteten, war das gebuchte Hotel auch belegt und wir mußten im gleichen Hotel wie auf der Hinreise übernachten. Der Grund war, weil die UNO dort tagte, wurden allen Buchungen storniert, die UNO zahlte wohl mehr … Auf der Hinreise waren die Zimmer winzig, in vielen Zimmer gab es Probleme im Bad, Wasser der Dusche lief nur sehr schwach oder fast nichts, Licht funktionierte nicht usw.. Als wir uns darüber beschwerden, bekamen wir für die letzten 2 Nächte, die wir am Schluß der Reise dort verbrachten, bessere Zimmer und alles war dann OK.

Tag 3: 15.2.2010

Nach der ersten Übernachtung in Khartoum ging es dann am späteren Vormittag, nachdem die noch notwendigen Formalitäten erledigt waren, mit 5 Autos los, wir saßen zu zweit bzw. zu dritt in einem Wagen.
Die erste Fahrt ging nach
Wad ban Naqa, weiter zum Apedemak (Löwentempel) von Musawwarat el Sufra, unterwegs machten wir Rast, wie dann später auf der ganzen Reise auch, auf kleinen Raststätten die verteilt in größeren Abständen an der Hauptstraße zu finden sind. Der Koch, der auch einer unserer Fahrer war, bereitete am Auto ein Imbiß (Mittagessen) vor, schmeckte lecker, meist Salat, Gemüse (weiße oder rote Bohnen, Auberginen und ähnliches) Brot oder es gab ähnliche Mahlzeiten.
Am Ausgrabungshaus bei Musawwarat des Deutschen Sudanarchäologischen Instituts schlugen wir das erste Mal unsere kleinen Zelte auf.
Dort gab es auch Toiletten, solche wo man steht und ins Loch zielen und versuchen zu treffen  muß:-)

Es war sehr heiß, am Tage so Mitte 40-45 Grad und in der Nacht auch noch so zwischen 36-38 Grad. Ungewöhnlich für diese Jahreszeit sagte man uns, komisch daß ich so etwas auch oft in Ägypten hörte, wenn ich gerade dort bin … grinsss. Das Wetter war bis auf die letzten Tage immer so heiß.
Im Zelt war es besonders heiß, so zog ich nachts mit Matte und Schlafsack nach draußen, da war wenigstens etwas Wind.
OK, ich hatte Glück, am nächsten Morgen sagte man mir, das solle ich nicht mehr machen, es gibt zu viele Skorpione hier und an dieser Stelle auch die giftigen Vipern. Hatte Glück zu mir kam keines von Beiden :-)
Zelte mußten wir selbst auf- und abbauen. Dachte ja, das wird für uns gemacht. Am ersten Abend zeigte man es uns. Ich schlief die ganze Zeit zusammen mit einer Mitreisenden. Wir verstanden uns sehr gut. 
Ans Zelten gewöhnten wir uns schnell. Hinter dem Zelt stellten wir eine Waschschüssel auf, Wasser zum Waschen und Flaschenwasser zum Trinken gab es reichlich.

Ich genoß den prächtigen Sternenhimmel, der in dieser Nacht besonders eindrucksvoll war. Wie eine Decke senkte er sich herunter, ich hatte das Gefühl nach den Sternen greifen zu können.

Tag 03 - 15-2-2010
Unterwegs von Khartoum > Wad Ban Naga > Apedemak Tempel Musawwarat el Sufra
zum Zeltplatz am Grabungshaus vom SAG von Musawwarat es Sufra.
   

Tag 4: 16.2.2010

Nach dem Frühstück hatten wir Zeit, zu Fuß zum nahe gelegenen Apedemak Tempel von Musawwarat es Sufra zu laufen und auch einen Blick auf das antike künstlich angelegte Hafir zu werfen. Anschließend wurden wir dort durch Fahrer abgeholt, weiter ging es mit Besichtigung der großen Anlage von Musawwarat es Sufra mit Führung durch Pawel Wolf, dann Mittagsrast am Grabungshaus, danach Fahrt nach Naqa, ebenfalls Führung durch Pawel Wolf. Wir besichtigten Tempel 500 (Tempel F), Amun-Tempel, Tempel 200, Römischer Kiosk, Löwentempel von Naqa.  Zum Schluß erfolgte noch eine Führung durch Pawel Wolf  am Apedemak Tempel von Musawwarat es Sufra.  Eine weitere Zeltübernachtung am Grabungshaus von Musawwarat es Sufra beendete den Tag.

Unterwegs und Mittagsrast am Grabungshaus Musawwarat es Sufra.

Tag 5: 17.2.2010

Fahrt nach Muweis (Grabung vom Gebel Dosha den Felsschrein von Thutmosis III.; Louvre), Führung zuerst von Marc, dann von Michel Baud vom Louvre, Mittagessen im Rasthaus unterwegs, Weiterfahrt zum Grabungshaus nach Hamadab, mit Pawel Wolf nach Meroe Stadt gefahren, dort Führung durch Stadtanlage und römisches Bad. Zeltübernachtung an Dünen nahe der Pyramiden von Meroe.

Unterwegs von Musawwarat es Sufra über Muweis bis Meroe Stadt und zur Übernachtung bei den Pyramiden von Meroe.

Tag 6: 18.2.2010

Besichtigung der Pyramiden von Meroe, zuerst Süd-Friedhof, dann Nord-Friedhof, einige fahren weiter zur Grabung von Pawel Wolf nach Hamadab, andere (z. B. ich) bleiben bei den Pyramiden von Meroe, so hatte ich ein paar Stunden Zeit diesen wunderschönen Ort in Ruhe anzuschauen.
Gegen Mittag wurden wir abgeholt und fuhren zur Mittagsrast in die Nähe der Stadtanlage von Meroe. Anschließend Weiterfahrt Richtung Ad-Damir.
Hier mußte eine etwas längere Pause eingelegt werden, weil ein Auto mit Problemen in die Werkstatt mußte. Wie genossen die Pause. Ab dort weiter auf der Wüstenstraße durch Bayuda Wüste gefahren, gegen Abend Zeltlager mitten in der Bayuda Wüste aufgeschlagen.

Fotoimpressionen von unterwegs auf dem Weg zu den Pyramiden von Meroe

Tag 7: 19.2.2010

Am nächsten Morgen ging es vom Zeltlager zurück zur Asphaltstraße und Weiterfahrt durch die Bayuda bis Nähe Meroe sahen wir zum ersten Mal von weitem den Gebel Barkal auf der anderen Nilseite.
Wir fuhren noch ein Stück nilaufwärts bis zum Wadi Abu Dom und besuchten im Wadi Abu Dom Reste des koptischen Kloster Ghazali.
Mittagsrast machten wir in einem kleinen Palmenhain. Die Rückfahrt ging durch das Wadi Abu Dom zum Pyramidenfeld von Nuri. Dort besichtigten wir die Pyramiden von Nuri (die dortige erste und größte Pyramide stammt von Taharqa).
Weiter ging es nilabwärts bis an die Nilbrücke bei Karima, dort wechselten wir auf die andere Nilseite und fuhren weiter Richtung El Kurru. Unser nächstes Zeltlager schlugen wir in Nubischer Wüste, in Nähe eines versteinerten Waldes auf.

Weiterfahrt durch die Bayuda zum Wadi Abu Dom, Pyramidenfeld von Nuri, Richtung El Kurru
zum nächsten Zeltlager in der Nubischer Wüste.

Tag 8: 20.2.2010

Nach dem Frühstück schauen wir uns die Reste eines versteinerten Waldes an, welcher in der Bayuda-Wüste noch für alle frei zugänglich ist.
Von dort werden wir von unseren Jeeps abgeholt und weiter geht die Fahrt nach El Kurru, dem ältesten Friedhof der kuschitischen Könige.
Dort besichtigen wir die Grabanlagen des Tanwetamanis und der Qalhata, von den anderen Anlagen sind weitgehend nur die Unterbauten erhalten, ebenso die Überreste der Pferdegräber.
 
Anschließend Weiterfahrt zum Gräberfeld von Zuma (Tumuligräber, zwei davon sind ausgegraben). 
Mittagsrast in einem wunderschönen Palmenhain am Nil. Die Fahrt ging danach weiter am Nil entlang (großartige Felsformationen) nach Karima, unser Ziel an diesem Tag war der Gebel Barkal.
Zwischendurch Teepause in Karima. Als wir den Gebel Barkal erreichten besuchten wir zuerst das Museum am Gebel Barkal.
Danach ging es zur Unterkunft, dieses Mal ein Gästehaus in Karima und kein Zeltplatz.
 

Die Häuser waren offen, keine Türen, erinnerten mich an Schlafsäle von früheren Jugendherbergen. Nur das es keine geschlossenen Räume waren, sondern mehr Durchgangsräume, wo alle durchliefen.
Also Privatbereich hatte man nirgends, wenn man sich umziehen wollte, ständig ging da jemand durch, sei es die Familie selbst, die Fahrer oder Männer und Frauen unserer Gruppe.
War gar nicht so meine Sache, sauber war es dort auch nicht unbedingt.
Einige übernachteten auf eine Art Feldbetten im Hof.
Toilette gab es auch, meist nur eine für alle, unsere Gruppe von 16 Personen, Fahrer und Großfamilie.
Es war auch so eine, wo man stehen und zielen mußte und Wasser nachschütten, die waren aber einigermaßen sauber. Dafür waren die Duschen, da gab es meist auch nur eine, ziemlich unsauber.
Ungern duschte ich, Wasserstrahl war oft sehr schwach. Aber wir waren so sandig, staubig und verschwitzt, daß wir uns drunter stellen mußten, hinterher wusch ich meine Füße noch im Hof ab, die Duschwannen waren nicht gerade sauber …  eher ekelig, matschig von Sand und was sonst noch dazwischen war…, im einzigen Waschbecken das dort war, lag die Schmutzwäsche der Bewohner, zum Ablegen der eigenen Kleidung war nichts da …

Ich habe die mangelnde Hygiene auch ohne Schaden überstanden, da sieht man, wie verwöhnt man doch ist.
Aber abgesehen von diesen für mich negativen Erfahrungen, überwiegen die schönen Erlebnisse und was ich alles gesehen und erlebt habe.
 

Weiter geht die Reise von den Bayuda über El Kurru, Zuma, Richtung Gebel Barkal.
Tag 9: 21.2.2010

Einige der Gruppe sind früh aufgestanden um den Sonnenaufgang auf dem Gebel Barkal zu erleben.
Vormittags besichtigten wir gemeinsam die Tempel- und Palastanlagen am Gebel Bakal, auch "Heiligen Berg“ genannt.
Eine Führung bekamen wir durch Rosemarie Mispagel (Ägyptologin und Kulturanthropologin
, sie hat sich  in ihrer Magisterarbeit mit dem Gebel Barkal beschäftigt), welche mit uns unterwegs war.
Zuerst führte sie uns zum B 1500 (Palast des Natakamani), dann Amuntempel B 500 mit Widdersphingenallee, anschließend Tempel B 600, weiter zu B 700, dann Muttempel B 300 (im Felsen) und zuletzt Tempel B 200.

Mittagsrast machten wir anschließend in Gästehaus in Karima. Unser Koch bereitete ein leckeres Mittagsmahl zu. Nun war erst einmal allgemeine Mittagsruhe angesagt. Anschließend konnte wer wollte (ich blieb im Haus, wollte mal etwas ausruhen, was mir auch recht gut tat.) mit zum Tempel von Sanam und den Tumuligräbern von Tanqassi fahren (letzteres durfte dann doch nicht besichtigt werden).
Eine weitere Übernachtung im Gästehaus Karima folgte.

Gästehaus am Gebel Barkal

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