Old Dongola - Islamischer Friedhof mit Qubbas
 

Die alte Stadt "Old Dongola" (nicht zu verwechseln mit der modernen Stadt Dungqula, die 50 km weiter flußabwärts, also nördlicher liegt) befindet sich am östlichen Nilufer etwa 450 km nordwestlich von Khartoum. Sie liegt am Beginn einer ehemaligen Karawanenroute durch die Wüste.
Heute sieht man von der Straße schon von weitem die ungewöhnlichen Lehmkuppelbauten (Qubbas), die im ersten Moment an monumentale Bienenkörbe erinnern.

Es handelt sich um einen alten islamischen Friedhof mit Qubbas und Gebetsplätzen (zawiya, eine Bezeichnung für einen religiösen Rückzugsort), der sich vor der Stadt befindet.
In diesen Qubbas, die wahrscheinlich aus dem 17. Jahrhundert stammen (?) wurden islamische Heilige oder ihre Gebeine bestattet und verehrt.
Nähere Informationen zu diesem Friedhof habe ich nicht gefunden.

Auch heute wird der Friedhof noch benutzt, wie aus dieser arabischen Inschrift zu ersehen ist.
In der letzten Zeile ist folgendes Datum zu lesen:
2007/10/13 = ١٠٠٧/١٠/١٠/١٣

Interessant ist ebenso die Art der Grabgestaltung mit den Palmwedeln.


 

 

 

Blick in eine Qubaa mit verschiedenen arabischen Inschriften und Graffiti, die scheinbar kreuz und quer ungeordnet an den Wände zu sehen sind.

Der Kult heiliger Männer spielt im sudanesischen Niltal schon immer eine große Rolle. Meist treffen sich gläubige Muslime, um kollektive Meditation auszuüben, an religiösen Orte. Dies können auch Grabstellen (Qubbas) von heiligen Männern sein, oft befindet sich dort auch ein Gebäude für religiöse Zeremonien.
Diese Grabstellen und an ihnen existierende Heiligtümer sind wichtige Identifikationspunkte für die Bewohner des Nordsudan, die sich nach Stämmen mit gemeinsamer Genealogie eingruppieren.

 

 
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